Für den Ernstfall: Vodafone zeigt Notfallnetz im Container
Bei der Flut-Katastrophe im Ahrtal und in Teilen von Nordrhein-Westfalen dokumentierte die Deutsche Telekom in regelmäßigen Beiträgen auf YouTube, wie die gut eingespielte Notfall-Technik dort funktioniert. Wie sieht das beim zweiten großen Netzbetreiber in Deutschland, der Vodafone, aus?
Auf Notfälle vorbereitet
Die in Frankfurt stationierten Netz-Notfall-Container von Vodafone können über Solarzellen gespeist werden.
Foto: Vodafone
Dort hat man sich ebenfalls auf kleinere und größere Notfälle vorbereitet und stellte diese bei einer Pressekonferenz in Frankfurt/Main vor. Die hessische Digitalministerin Prof. Dr. Sinemus zeigte sich beeindruckt.
Schutt, Matsch, aufgerissene Straßen, zertrümmerte Häuser und weggespülte Infrastruktur – die Hochwasser-Katastrophe vor knapp zwei Jahren erschütterte viele Orte von der Eifel bis zum Ahrtal. Eine solche Krisensituation, sei es durch Flut, Gewitter oder andere Naturgewalten, kann leider jederzeit und überall auftreten – auch in Deutschland.
Wenn es passiert, trifft es Infrastruktur
Dabei wird oft auch die digitale Infrastruktur im Krisengebiet getroffen, doch gerade im Notfall ist ein Netz besonders wichtig, nicht nur für die Rettungskräfte, um sich untereinander zu koordinieren. Die Menschen vor Ort möchten mit Familien und Freunden in Kontakt treten. Deshalb ist es wichtig, auf Krisensituationen bestmöglich vorbereitet zu sein. Vodafone hat in den vergangenen Monaten sein mit der Bundesnetzagentur abgestimmtes "SOS-Netzmaßnahmen-Paket" erweitert.
Ersatztechnik für Kabelnetze
Die in Frankfurt stationierten Netz-Notfall-Container von Vodafone können über Solarzellen gespeist werden.
Foto: Vodafone
Ein Baustein für Ausfälle im Kabelnetz und eine schnellstmögliche Überbrückung können die in Frankfurt-Rödelheim stationierten Notfall-Container-Systeme sein, die Vodafone heute Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus vorstellte.
„Digitale Infrastrukturen sind das Rückgrat unserer Gesellschaft. Daher sind redundante Infrastrukturen in der heutigen Zeit zunehmend wichtiger, um bei Teilausfällen alternative Kommunikationswege zu ergreifen, die im Ernstfall Leben retten können“, betonte die Digitalministerin. „Von Seiten des Landes treiben wir deshalb sowohl den Festnetz- als auch den Mobilfunkausbau intensiv voran und setzen uns auch für den Aufbau eines europäischen Satellitennetzwerkes ein.“
Die Ministerin verschaffte sich einen Überblick über die Notfall-Container-Systeme von Vodafone, die als Teil des SOS-Netzmaßnahmen-Pakets eine komplette Vermittlungsstelle für mehrere Zehntausend Internet- und TV-Anschlüsse ersetzen können.
Vodafone hat seine SOS-Netze in den vergangenen Monaten aufgerüstet, um sie in Krisengebieten noch besser und autarker einsetzen zu können. Bei Verlust eines sogenannten "Access-Standortes" zum Beispiel durch einen Brand, Hochwasser, etc. soll die Ausfallzeit, bis sämtliche Dienste wieder verfügbar sind, minimiert werden. In den Containern soll die gesamte Funktionalität eines solchen Standortes abgebildet werden, der Kunde soll vom Containerbetrieb (bis die ursprüngliche Technik wieder aufgebaut oder instand gesetzt ist) möglichst nichts merken.
Energieoptimierte mobile Technik-Container
Ein Blick ins Innere des Notfallcontainers, der nach Anschluss von Strom und Signalleitungen seine Arbeit aufnehmen kann.
Foto: Vodafone
Das Pflichtenheft liest sich spannend: Bis zu 240 Service-Gruppen, dies entspricht etwa 100.000 Kunden, sollen durch die Container-Lösung abgedeckt werden können. Innerhalb von 120 Stunden nach dem Auftreten einer Havarie sollen bereits 80 Prozent der durch den havarierten Standort versorgten Kunden wieder alle Services nutzen können.
Dafür hat die verwendete Hardware in den Notfall-Container-Systemen stets den aktuellen Standards der regulären Standorte zu entsprechen. Denn die Kompatibilität mit sämtlichen vorhandenen Hard- und Software-Komponenten, die an den Standorten im Einsatz sind, muss gewährleistet sein. Zusätzlich sind die Container zur Energieoptimierung mit einer mobilen Photovoltaik-Anlage und mit Free-Cooling-Boxen ausgestattet.
„Mit unseren Notfall-Container-Systemen erhöhen wir die Resilienz und stärken die Vodafone-Netze, sodass wir für mögliche Krisenszenarien noch besser gewappnet sind. Und in besonders kundenstarken Gebieten haben wir die bereits vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen durch weitere Redundanzen in unserer Netz-Infrastruktur nochmal erhöht und ausgebaut, was für mehr Ausfallsicherheit sorgt“, betont Michael Jungwirth von der Vodafone-Geschäftsleitung.
Das neue Deutschlandticket der Bahn wird den mobilen Datenverbrauch nur moderat erhöhen, findet Vodafone.