Deutscher Blockchain-Fachmann :
Philipp Sandner gestorben

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Philipp Sandner leitete das Blockchain Center an der Frankfurt School of Finance & Management.
Der Fachmann für Blockchain-Anwendungen und Digitalwährungen ist im Alter von 43 Jahren verstorben. Er lehrte und forschte in Frankfurt.

Wie wenige andere deutsche Wissenschaftler hat Philipp Sandner auf dem Gebiet der Digitalwährungen und Blockchain-Anwendungen nicht nur geforscht, sondern immer wieder versucht, seine Ergebnisse auch in die Sprache eines viel breiteren Publikums zu übersetzen. Und er gab hierzu wirtschafts- und technologiepolitischen Rat. In Beiträgen auch für diese Zeitung stellte er zum Beispiel die Funktionsweise und Bedeutung des Bitcoin heraus oder setzte sich mit der Idee auseinander, einen digitalen Euro einzuführen in Ergänzung zum schon bestehenden Zahlungsmittel der Europäischen Währungsunion.

Der in Heidelberg geborene Sandner studierte Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik in Mannheim, forschte hernach etwa an der TU München und der University of California in Berkeley. Seit 2015 war er Professor an der Frankfurt School of Finance & Management. Dort gründete er das Blockchain Center und beschäftigte sich dar­über hinaus mit Innovation und Unternehmertum. Philipp Sandner gehörte dem FinTech-Rat des Bundesfinanzministeriums an und dem Blockchain Observatory der Europäischen Union. Zudem war er Mitgründer des Blockchain Bundesverbandes e.V., der International Token Standardization Association (ITSA) e.V. und der Multichain Asset Managers Association.

Seine vielen Positionen belegen, dass es ihm über das akademische Interesse an den entsprechenden Themen hinaus darum ging, ob und wie sie in der Praxis nutzbringend einsetzbar sind. Nun ist bekannt geworden, dass Philipp Sandner vergangene Woche im Alter von 43 Jahren verstorben ist.