Interview mit Tichanowskaja :
„Lukaschenka hat die Leute wie Tiere behandelt“

Von Markus Wehner, Berlin
Lesezeit: 4 Min.
Bundeskanzlerin Angle Merkel (CDU) traf die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja (r) im Bundeskanzleramt.
Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja wirbt in Berlin um Hilfe. Mit uns spricht sie über ihre Hoffnung, die sie in Merkel setzt, über die Rolle der Frau in der Demokratiebewegung und ihre eigenen Ambitionen.
In Belarus demonstrieren die Leute fast 60 Tage gegen den Diktator Alexandr Lukaschenka. Doch er ist nicht bereit, die Macht abzugeben. Befindet sich die Demokratiebewegung, an deren Spitze Sie stehen, in einer Sackgasse?

Nein, diese Sackgasse sehe ich nicht. Wenn Sie damit meinen, dass die Bewegung radikale Schritte unternehmen sollte, dann kann ich nur sagen: Wir bleiben dabei, dass wir ausschließlich mit friedlichen Mitteln protestieren. Und die Proteste werden weitergehen. Vielleicht in anderen Formen als bisher. Aber die Leute haben die Entscheidung getroffen, dass sie anders leben wollen. Und früher oder später wird es einen Dialog mit der Regierung geben. Natürlich hoffen wir, dass die Diktatur schnell zu Ende gehen wird. Und gäbe es nicht Hilfe von außen, wäre das wohl schon der Fall. Aber wir müssen mit der Lage leben, die wir jetzt haben.

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