Microsoft: Zwangsinstallation von Edge ist "neues Tief" von Windows 10

Der Edge-Browser wird eher als Spyware wahrgenommen, da er aggressiv auf sich aufmerksam macht. Das nervt viele.

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Der neue Edge-Browser macht bei vielen keinen guten ersten Eindruck.
Der neue Edge-Browser macht bei vielen keinen guten ersten Eindruck. (Bild: Microsoft/Montage: Golem.de)

In der Windows-10-Community wächst der Ärger über die erzwungene Installation von Chromium Edge. "Wache auf und entdecke, dass sich nicht nur Edge auf meinem Computer ohne meine Zustimmung installliert hat, sondern sich auch noch an die Taskbar gepinnt hat", schreibt Meadow Woof auf Twitter. DJ_Uchuu wundert sich auf dem sozialen Netzwerk darüber, warum der Chromium-Browser auf einer eigentlich nicht mehr unterstützten Windows-7-Maschine installiert wurde.

Auch den Autor Sean Hollister vom US-Magazin The Verge frustriert diese Vorgehensweise. Er hält sie für "ein neues Tief" bei Microsoft und fragt: "Warum denkt Microsoft, dass dies angemessen ist?". Hollister vergleicht die Installation des Browsers mit dem Verhalten von Spyware, Adware und Ransomware.

Noch keine erhöhten Nutzerzahlen von Edge

Das Betriebssystem Windows 10 zeigt dabei laut einigen Usern auf Twitter noch immer merkwürdiges Verhalten und fährt sich selbst ohne Rücksicht auf geöffnete Programme herunter. "Mein PC ist gerade heruntergefahren, um Microsoft Edge zu installieren. Ich habe mindestens eine Stunde Malarbeit verloren. Danke Microsoft. Niemand wird eure Scheißausrede für einen Browser benutzen, egal wie stark ihr das erzwingt", schreibt der Account Richie.

Erste Nutzerstatistiken scheinen diese Vermutung zu bestätigen. Edge hat nach Angaben von W3schools einen Marktanteil von 3,5 Prozent, ein Anstieg von 0,5 Prozent im Vergleich zum alten Edge-Browser. Laut der Seite Stetic hat der Internet Explorer 3,84 Prozent Marktanteil und Chromium Edge wird nicht gelistet. W3Counter zeigt einen etwas größeren Aufwärtstrend: Edge und der Internet Explorer kommen zusammen auf 8 Prozent. Das Programm hatte im April 2020 Firefox im Marktanteil eingeholt.

Der Autor meint dazu

Microsoft hat den neuen Chromium Edge zu spontan und zu kurzfristig etabliert und diesen im Vorlauf zu wenig beworben. Die Zwangsinstallation des Browsers ist aus Unternehmenssicht verständlich. Allerdings gehen die vielen Verknüpfungen und Hinweise zum neuen Browser so manchem verständlicherweise zu weit - vor allem, da nicht alle davon wussten. Dabei hat Windows 10 bereits den Ruf, Anwender zu lenken und Daten zu sammeln, deren Sinnhaftigkeit viele hinterfragen.

Ein subtiler Programmstart hätte Edge gut getan, denn der eigentlich sehr gut benutzbare Browser läuft schon zu Beginn die Gefahr, ignoriert zu werden - einfach weil er sich als invasive Software und nicht als innovatives Tool vorgestellt hat.



megaseppl 07. Jul 2020

Ich habe es hier gerade mal durchgespielt. Der "Fenstermodus" konnte auch bei mir nicht...

HierIch 07. Jul 2020

Haarspalterei.

TheUnichi 07. Jul 2020

Ja, sicher sind alle, die nicht so denken wie du zu jung, um irgendwas zu wissen. Mutmaß...

NaruHina 06. Jul 2020

der einfache weg: sudo snap install blender --classic ansonsten im softwarecenter die...


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