Sobald die Blätter von den Bäumen fallen und es kühler wird, beginnt die Erkältungszeit. Um trotz Schmuddelwetter gesund zu bleiben, kannst du aber vorsorglich etwas für dein Immunsystem tun. Manche Lebensmittel, die du vielleicht sowieso kaufst, im Garten selbst anbaust oder in der freien Natur findest, machen dich fit für den Winter und stärken deine Abwehrkräfte gegen Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger.
1. Hagebutten spenden Vitamin C
Das natürliche “Erkältungsvitamin” C ist kostenlos fast überall in der freien Natur zu finden. Wusstest du, dass 100 Gramm Hagebutten 25 mal so viel Vitamin C enthalten wie die gleiche Menge Orangen? Du kannst das Hagebuttenmark pur essen, am besten, wenn die Früchte ganz weich sind, zum Beispiel nach Frosteinwirkung. Wem das zu mühselig ist, der kann sich fertiges Hagebuttenpulver beispielsweise in sein Frühstücksmüsli mischen. Auch eine fruchtige Hagebutten-Pastasoße enthält trotz Kochen noch reichlich Vitamin C und stärkt das Immunsystem.
Die Hagebutte ist nur einer von vielen Vitamin-C-Lieferanten, die direkt vor deiner Haustür wachsen.
2. Nüsse und Haferflocken – reich an Zink
Vitamin C wird als Nahrungsergänzungsmittel häufig mit Zink kombiniert. Nimmt man hiervon allerdings zu viel ein, kann das negative Auswirkungen auf das Immunsystem haben. Zink aus natürlichen Quellen ist viel empfehlenswerter, weil es kaum überdosiert werden kann. Da unser Körper dieses Spurenelement nicht lange speichern kann, muss es regelmäßig über die Nahrung zugeführt werden.
Zinkreiche Lebensmittel sind vor allem Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte. Vegetarische Quellen sind Hülsenfrüchte, wie zum Beispiel Linsen. Ebenfalls reich an Zink sind Haferflocken, Weizenkleie sowie Nüsse, die du in Form von selbst gemachten Müsliriegeln leicht in deine tägliche Ernährung einbauen kannst.
3. Zwiebelgewächse mit immunstärkendem Alliin
Zwiebeln, Knoblauch und Bärlauch sind nicht nur wahre Wunder, wenn es darum geht, Erkältungskrankheiten zu kurieren, sondern helfen auch, diese erst gar nicht ausbrechen zu lassen. Während alle drei Pflanzen die Verbindung Alliin enthalten, die das Immunsystem stärkt, liefert die Zwiebel zusätzlich das bakterien- und virenbekämpfende Flavonoid Quercetin.
Die Zwiebelgewächse lassen sich in vielerlei Gerichten in die tägliche Nahrung einbauen. Frisch und roh verzehrt ist der gesundheitliche Nutzen dabei am größten – etwa als Bärlauchbutter oder Knoblauch-Aioli. Auch Nudeln mit Bärlauchpesto sind sehr gesund und für mich die erste Wahl.
Tipp: Die Angst vor einer Knoblauchfahne muss dich nicht vom Verzehr abhalten! Mit diesen Tricks gegen Knoblauchatem kannst du dem Geruch entgegenwirken.
4. Ingwer regt die Abwehrkräfte an
Ingwer ist ein Allrounttalent und kann sowohl als Gewürz in der Küche wie auch als Heilmittel verwendet werden: Genieße zum Beispiel kandierten Ingwer, der genauso heilsam wie lecker ist. Die immunstärkende Ingwerknolle enthält viele Antioxidantien, die die Abwehrkräfte anregen. Auch, wenn die Erkältung bereits ausgebrochen ist, hilft Ingwer und kann zahlreiche Arzneimittel ersetzen.
Tipp: Ingwer lässt sich sogar zu Hause auf der Fensterbank ziehen.
5. Kurkuma, das gesündeste Gewürz
Auch Kurkuma, das zu den gesündesten Gewürzen der Welt gehört, hat eine stimulierende Wirkung auf unsere Immunzellen. Verwende Kurkuma am besten täglich. Stelle dir dafür beispielsweise eine süße, goldene Milch oder ein balinesisches Heilgetränk mit Kurkuma her oder würze Gemüsepfannen mit einer selbst gemachten Currysoße, die viel Kurkuma enthält.
Du bekommst frische Kurkuma-Knollen oder getrocknetes Kurkumapulver in vielen Supermärkten. Alternativ kannst du online fündig werden. Hast du eine frische Knolle gekauft, kannst du Kurkuma auch selber anpflanzen und vermehren.
6. Karotten – gut für Augen und Immunsystem
Dass Karotten gesund und gut für die Augen sind, hat sich bereits herumgesprochen. Aber wusstest du, dass sie auch Immunsystem stärken? Es lohnt sich daher, Karotten bewusst in die Ernährung einzubauen, zum Beispiel in einem fruchtigen Vitamin-Smoothie.
Tipp: Auch aus dem Möhrengrün kannst du noch gesundheitlichen Nutzen ziehen und es zu Nudelsoße oder Pesto verarbeiten.
7. Gesunde Darmbakterien durch fermentiertes Gemüse
Der Schlüssel zur Gesundheit liegt im Darm – eine weit verbreitete Weisheit, denn etwa 80 Prozent unserer Körperabwehr haben wir unseren Darmbakterien zu verdanken. Mit fermentiertem Gemüse, das du leicht selbst einlegen kannst, tust du deinen Darmbakterien etwas Gutes. Beim Gärprozess des Gemüses entwickeln sich Milchsäurebakterien, die die Darmflora stimulieren und sie so im Kampf gegen schädliche Viren und Bakterien unterstützen.
Fermentiertes Gemüse ist ebenfalls hilfreich, wenn es um eine gesunde Verdauung geht. Besonders gut eignet sich dafür selbst gemachtes Kimchi.
8. Fermentierte Getränke für die Darmflora
Auch mit probiotischen Getränken lässt sich die Darmflora und das Immunsystem stärken. Produkte aus dem Handel enthalten allerdings aufgrund des Erhitzens nicht mehr viele der nützlichen Organismen. Selbst fermentierte Getränke enthalten dagegen besonders viele der nützliche Helfer für deinen Darm!
9. Holunder – reich an Anthocyanen
Der Holunder ist eine altbewährte Heilpflanze, wenn es um Infekte geht. Verschieden Rezepte mit Holunderblüten helfen dir, wenn du bereits erkältet bist. Die Beeren helfen bereits, bevor die Schnupfenerreger zuschlagen, denn sie enthalten Anthocyane, die das Immunsystem stärken.
Du kannst Holunderbeeren kostenlos in deiner Umgebung finden und zum Beispiel zu Apfel-Holunder-Saft einkochen. Da Anthocyane jedoch sehr hitzeempfindlich sind, sollten die Beeren nur kurz gekocht und zügig verbraucht werden, da sie schnell oxidieren.
Vorsicht: Wenn die Beeren nicht lange genug gekocht werden, enthalten sie noch giftige Glykoside, die in größeren Mengen zu Magenschmerzen und Erbrechen führen können. Wer sicher gehen möchte, greift auf Holundersaft aus dem Handel zurück und nimmt dafür einen etwas geringeren Anthocyangehalt durch die Lagerung in Kauf.
10. Naturjoghurt – probiotisch und preiswert
Wer bei einem gesunden Darm gleich an probiotische Produkte aus dem Kühlregal denkt, liegt damit zwar nicht falsch, denn die enthaltenen Joghurtbakterien unterstützen die Darmgesundheit. Allerdings sind die gleichen Kulturen auch in herkömmlichem, vielleicht sogar selbst gemachtem Joghurt enthalten, welcher weitaus weniger kostet. Probiotische Drinks wie Actimel sind übrigens nur ein Beispiel unter vielen Lebensmitteln, die sich durch gesunde Alternativen ersetzen lassen.
Nicht nur durch die Ernährung, auch durch andere einfache Methoden lässt sich das Immunsystem positiv beeinflussen.
Falls du dich noch weitergehend über das Wunderwerk Immunsystem informieren und wahre Immunbooster kennenlernen möchtest, sind folgende Bücher empfehlenswert:
Was sind deine besten Hausmittel fürs Immunsystem? Teile deine Erfahrung unten in den Kommentaren!
Diese Themen könnten dich ebenso interessieren:
- Fit dank Kältetraining – für ein starkes Immunsystem
- Der Grippe ein Schnippchen schlagen mit dem Ingwer-Knoblauch-Zitronen-Trunk
- 11 pflanzliche Antibiotika, die deinem Körper sanft und effektiv helfen
- Halsbonbons und Zahnpflege zugleich – selbst gemacht in wenigen Schritten
- So hast du Reiswasser noch nie verwendet: Ideal für die Hautpflege