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Instagram-Nutzungsbedingungen, die Marketer oft übersehen

Geschrieben von Sandra Wergen | 18. September 2017

Rund 15 Millionen Nutzer verzeichnet der Online-Dienst Instagram allein in Deutschland (Stand: August 2017). Unter diesen finden sich zunehmend mehr Unternehmen, die das soziale Netzwerk als ein wirkungsvolles Marketing-Tool erkannt haben. Dabei werden jedoch einige Richtlinien, die für die Nutzung des Dienstes essenziell sind, von Marketern häufig übersehen. Hier stellen wir Ihnen drei dieser Nutzungsbedingungen im Detail vor.

Welche Nutzungsbedingungen übersehen Instagram-Nutzer?

In den vergangenen Jahren ist Instagram für Unternehmen zu einem der wichtigsten sozialen Netzwerke geworden – der Online-Dienst zählt 2017 zu den zehn beliebtesten Android-Apps in ganz Deutschland. Marketern bietet sich hier also eine hervorragende Gelegenheit, die richtige Zielgruppe zu erreichen.

Bevor Sie jedoch mit Ihrer Instagram-Strategie starten, sollten Sie sich eingehend mit den Nutzungsbedingungen des Online-Dienstes auseinandersetzen. Im Folgenden führen wir drei Richtlinien auf, die Marketer bei der Nutzung der Facebook-Tochter gern übersehen.

Instagram-Nutzungsbedingungen, die Marketer oft übersehen

1. Die richtige Verwendung von Bildern

In der Regel veröffentlichen Unternehmen auf Instagram eigene Bilder – Eindrücke aus dem Büroalltag, Bilder von Veranstaltungen oder Produkten sind gängige Motive. Hin und wieder möchten Sie aber eventuell auch Inhalte anderer Nutzer posten. In diesem Fall müssen Sie sicherstellen, dass Sie keine Urheberrechte verletzen.

Der Urheberschutz für Inhalte auf Instagram besteht automatisch, sobald Sie ein Bild veröffentlichen, das Ihnen gehört. Ohne Ihre Zustimmung darf es nicht von Dritten verwendet werden. Instagram schreibt dazu in seinen Nutzungsbedingungen:

Gemäß den Nutzungsbedingungen von Instagram ist es untersagt, urheberrechtlich geschützte Inhalte auf Instagram zu posten, es sei denn, die Person, die die urheberrechtlich geschützten Inhalte postet, ist dazu berechtigt oder Inhaber der Rechte an den Inhalten. Wenn jemand ein von dir geschaffenes Werk (zum Beispiel ein von dir aufgenommenes Foto) ohne deine Erlaubnis geteilt hat, solltest du eine Rechtsberatung in Anspruch nehmen, um herauszufinden, ob gegen deine Rechte verstoßen wurde.

Quelle: Instagram-Hilfebereich

Möchten Sie also Bilder von Dritten auf Ihrem Account veröffentlichen, müssen Sie bei den Urhebern um Erlaubnis bitten, beispielsweise durch einen Kommentar unter dem Original oder per Direktnachricht. Erhalten Sie eine positive Rückmeldung, liegt Ihnen eine schriftliche Einwilligung vor und Sie können das Bild posten. Vergessen Sie dabei nicht, den Urheber in Ihrem Post zu erwähnen.

Achtung! Liegen Instagram häufiger Meldungen vor, dass Sie Urheberrechte verletzen, kann der Online-Dienst Ihren Account sperren.

All das gilt natürlich ebenfalls für Ihre eigenen Bilder: Wurden Ihre Inhalte ohne Ihre vorherige Einwilligung von Dritten veröffentlicht, sollten Sie zuerst das Gespräch mit der jeweiligen Person suchen. Sie können die Person bitten, das Bild entweder zu löschen oder Sie als Urheber zu erwähnen. Kommt diese Ihrer Aufforderung nicht nach, sollten Sie die Person melden. Hierfür bietet der Online-Dienst zwei Möglichkeiten an:

Meldung per Online-FormularUnter diesem Link stellt Instagram ein Meldeformular zur Verfügung, in dem Sie Ihre Kontaktdaten sowie die wichtigsten Informationen zur jeweiligen Urheberrechtsverletzung angeben müssen.

Wenden Sie sich an den Vertreter für Angelegenheiten zu Urheberrechtsverletzungen. Diesem können Sie über den Postweg die wichtigsten Informationen zukommen lassen – allerdings ist in diesem Fall die Bearbeitungszeit länger.

Bevor Sie jedoch rechtliche Schritte einleiten, sollten Sie sich vorab ausführlich darüber informieren, ob Ihre Urheberrechte tatsächlich verletzt wurden.

2. Das Übertragen von Rechten an Instagram

Sobald Sie ein Bild oder ein Video bei Instagram hochladen, erlauben Sie der Plattform, diese Inhalte zu verwenden. Hierzu schreibt der Dienst in seinen Nutzungsbedingungen:

Stattdessen gewährst du Instagram hiermit eine nicht-exklusive, vollständig bezahlte und gebührenfreie, übertragbare, unterlizenzierbare, weltweite Lizenz für die Nutzung der Inhalte, die du auf dem oder durch den Dienst postest; diese unterliegt den Datenschutzrichtlinien des Dienstes [...].

Quelle: Instagram-Hilfebereich

Vereinfacht bedeutet dies, dass der Online-Dienst sämtliche Ihrer Inhalte für eigene Zwecke verwenden darf, ohne dafür zahlen zu müssen. Darüber hinaus darf Instagram Nutzungslizenzen Ihrer Inhalte an Dritte übertragen beziehungsweise verkaufen – hierfür muss der Online-Dienst Ihnen ebenfalls nichts zahlen.

3. Nutzungsbedingungen für Wettbewerbe und Gewinnspiele

Verlosungen und Wettbewerbe sind unter Marketern ein beliebtes Mittel, um die Interaktion mit ihren Instagram-Followern zu steigern, die eigene Followerzahl zu erhöhen und weiter an Bekanntheit zu gewinnen. Ihre Beiträge rund um solche Promotions müssen allerdings auch den rechtlichen Ansprüchen genügen. In den Nutzungsbedingungen von Instagram steht dazu:

Promotions auf Instagram müssen Folgendes beinhalten: Eine vollständige Freistellung Instagrams durch jeden Teilnehmer. Den Hinweis, dass die Promotion in keiner Verbindung zu Instagram steht und in keiner Weise von Instagram gesponsert, unterstützt oder organisiert wird.

Quelle: Instagram-Hilfebereich

Darüber hinaus müssen Sie die Art Ihrer Promotion, die offiziellen Regeln Ihrer Promotion sowie die Preise und jegliche Bedingungen in Ihrem Post auflisten. Die Beiträge zu Ihren Promotions müssen also Folgendes enthalten:

  • einen offiziellen Hinweis, dass Ihre Promotion in keiner Weise mit Instagram in Verbindung steht
  • den offizielle Beginn und das offizielle Ende der Promotion inklusive Erklärung, wann der Gewinner bekanntgegeben wird
  • sämtliche Teilnahmevoraussetzungen, etwa:
    • Alter der Teilnehmer
    • Wohnort der Teilnehmer
    • mögliche technische Voraussetzungen
    • mögliche Bedingungen rund um Ihren Account, beispielsweise dass Teilnehmer Ihrem Account folgen müssen
  • Art und Weise der Teilnahme, etwa:
    • Kommentieren eines Beitrags
    • Liken eines Beitrags
    • Veröffentlichung eigener Inhalte inklusive der Nutzung von Hashtags

Schließlich sollten Sie während der Promotion darauf achten, dass weder Sie noch Ihre Teilnehmer Inhalte auf Instagram falsch markieren – dies verstößt gegen die Richtlinien des sozialen Netzwerks.

Fazit: Die Instagram-Nutzungsbedingungen eingehend lesen

Diese drei Richtlinien zeigen, wie wichtig es ist, sich vorab umfassend mit den Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien von Diensten zu beschäftigen, die man in seinen Marketing-Mix aufnehmen möchte. Andernfalls könnten Sie unbewusst in Fallen tappen, die rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Instagram hat zu diesem Zweck einen Hilfebereich erstellt, der die wichtigsten Fragen zu verschiedenen Themen beinhaltet. Sollten Sie also vorhaben, Wettbewerbe auf Instagram zu veranstalten oder Bilder von Dritten zu reposten, überprüfen Sie am besten vorab, welche Regelungen Sie beachten müssen.

Außerdem sollten Sie die Instagram-Nutzungsbedingungen regelmäßig überprüfen: Der Online-Dienst hat sich das Recht vorbehalten, Nutzer nicht explizit über Änderungen zu informieren – stattdessen werden die Nutzungsbedingungen kurzerhand auf der Webseite geändert. Lediglich bei größeren Updates informiert die Facebook-Tochter ihre Nutzer.

Dieser Blog-Beitrag dient unverbindlichen Informationszwecken und ist keine Rechtsberatung.