Family Leben Haushaltstipps

Hygiene: An diesen Stellen im Haushalt verstecken sich die meisten Keime

Hygiene An diesen Stellen im Haushalt verstecken sich die meisten Keime
© iStock / mavoimages

Ihr haltet eure Wohnung für sauber? Wir garantieren euch – nach dieser Lektüre seht ihr überall nur noch Schmutz.

Welcher ist wohl der am stärksten mit Keimen belastete Raum im Haus? Die meisten würden sicher antworten: das Badezimmer. Schließlich weiß man, dass man die Badewanne beim Putzen gerne häufiger vernachlässigt. Und man weiß auch, was man auf der Toilette so treibt – und dass man von der Klobrille sicher nicht essen kann. Okay, dann haltet euch fest, denn in der größten Bazillenschleuder in unserem Haushalt essen wir nämlich wirklich: der Küche.

Klingt eklig? Ist es auch! Tatsächlich fanden verschiedene Forschungsgruppen in unterschiedlichen Tests eine hohe Keimbelastung ausgerechnet an dem Ort, der eigentlich am reinlichsten sein sollte. Doch die Küche ist nicht der einzige Übeltäter in unserem heimischen Brutkasten.

1. Schneidebretter

Am „Tatort Küche“ findet sich so manche überdimensionale Petrischale für Keimkolonien. Bestes Beispiel: unsere Schneidebretter. Ob nun Holz- oder Kunststoffbrett – früher oder später hält das Material unserem Gehacke nicht mehr stand. Übrig bleiben winzige Kerben als Zeugen unserer Kochkunst. Nur: In denen sammeln sich Bakterien und Pilze. Genauer gesagt sogar mehr als 200-mal so viele wie auf einer durchschnittlichen Klobrille. Es wurden sogar E. coli Bakterien und Salmonellen bei Tests gefunden. Sobald wir also Gemüse, Fleisch oder Obst auf die Schneidebretter legen, übertragen sich die Keime auf unser Essen. Nicht sonderlich appetitlich. Da hilft kein Schrubben unter dem Wasserhahn mehr, jetzt muss die Spülmaschine her oder eine gründliche Reinigung mit Essig.

2. Arbeitsplatte

Zwar ist die Küchenarbeitsplatte meistens relativ glatt, sodass sich hier zumindest im Gegensatz zum Schneidebrett keine bis zum Rand mit Bakterien angefüllten Kerben finden. Doch überlegt mal kurz, was ihr so im Laufe der Woche alles auf eurer Arbeitsplatte ablegt: das Fleischmesser, mit dem ihr gerade noch euer Filet geschnitten habt, die Gießkanne, die ihr doch nur mal kurz auffüllen wolltet, das Obst, das ihr noch abwaschen werdet, die Einkaufstasche, die im Supermarkt vermutlich auch mal kurz auf dem Boden stand. Hygienisch ist jedenfalls anders. Deshalb solltet ihr eure Arbeitsplatte zumindest jeden Tag einmal mit heißem Wasser und Spüli reinigen. Bei Granit- oder Marmorplatten haltet euch am besten an die Reinigungsempfehlung des Herstellers.

3. Kaffeemaschine

Sie ist einer der wichtigsten Gegenstände in unserem Haushalt: die Kaffeemaschine. Doch so akribisch wir sie auch putzen oder die Kanne reinigen, so bleibt dennoch ein Bazillenherd, den wir nur zu leicht übersehen: der Wassertank! Den füllen wir zwar immer wieder nach, aber ihn dabei auch zu säubern und abzutrocknen, fällt uns zugegebenermaßen nicht wirklich ein. Perfekte Bedingungen für Hefe- und Schimmelpilze, die sich dann über die Schläuche in unserer Maschine breitmachen und letztlich in unserem Kaffee landen. Deshalb bitte ab sofort zumindest einmal die Woche den Wassertank innen mit Tafelessig einreiben, einwirken lassen und anschließend gründlich ausspülen.

4. Küchenschwamm

Ihr ahnt es sicher schon: Es gibt im Haushalt kaum einen anderen Platz, an dem sich Pilze und Keime wohler fühlen als in unserem Küchenschwamm. Feucht, warm, und ein Nährboden aus Essensresten zahlreicher Spülvorgänge. Yummie! Bis zu zehn Millionen Bakterien pro Quadratzentimeter tummeln sich auf einem Schwamm. Da bekommt man doch gleich Lust, sein Geschirr damit zu „putzen“! Am besten ist es, wenn ihr den Schwamm nach jedem Spülen mit heißem Wasser auswascht. Das genügt schon für ein gewisses Mindestmaß an Hygiene. Bei häufigem Gebrauch solltet ihr den Schwamm dennoch alle ein bis zwei Wochen durch einen neuen ersetzen.

5. Küchenspüle und Wasserhähne

Logischerweise bleiben wir nun im Nassbereich unserer Küche. Denn da, wo sich der Küchenschwamm üblicherweise aufhält, finden sich konsequenterweise genauso viele Keime: im Spülbecken. Daneben werden auch noch gerne die Wasserhähne beim Putzen vernachlässigt – das gilt übrigens auch fürs Bad. Und so tummeln sich neben Hefe- und Schimmelpilzen auch E. coli Bakterien eigentlich genau an den Orten, an denen wir unser Geschirr und unsere Hände waschen. Deshalb unbedingt Spülbecken und alle Wasserhähne regelmäßig reinigen – aber optimalerweise nicht mit dem Spülschwamm …

6. Kühlschrank

Jetzt mal ehrlich: Wie oft putzt ihr eigentlich euren Kühlschrank? Einmal jährlich? Könnte bei den meisten hinkommen. Ein grober Fehler! Denn der Kühlschrank ist – trotz Kühlung – ein angenehmer Platz für Bakterien, Viren und Schimmelpilze. Vor allem dann, wenn er zu warm eingestellt ist. Die optimale Temperatur liegt bei 7 Grad Celsius. Bei über acht Grad vermehren sich die Mikroorganismen sehr schnell. Sammelt sich stellenweise auch noch Kondenswasser, herrschen sogar ideale Bedingungen für eine Brutstätte. Es besteht die Gefahr von Magen-Darm-Erkrankungen und sogar Allergien. Deshalb am besten verschimmelte Lebensmittel sofort entfernen und direkt den Kühlschrank putzen – und ansonsten natürlich auch regelmäßig zum Reiniger greifen. So schließt ihr Magen-Darm-Erkrankungen und Allergien am ehesten aus.

7. Zahnputzbecher

Sicher spülen wir unsere Zahnbürste nach dem Zähneputzen gut ab, bevor wir sie zurück in ihren Becher stellen. Das ändert aber nichts daran, dass Wasser aus der Bürste in und um den Becher tropft. Und wo Feuchtigkeit, da auch Bakterien, wie uns der Kühlschrank bereits gelehrt hat. E. coli Bakterien oder Staphylokokken sind nur einige der Kulturen, die Forscher stichprobenartig in Zahnputzbechern gefunden haben. Und die übertragen sich über die Bürste natürlich in unseren Mund und warten nur auf die kleinste Schwäche unseres Immunsystems, um zuzuschlagen. Diese Attacke verhindert ihr ganz einfach, indem ihr euren Zahnputzbecher ein- bis zweimal die Woche in die Spülmaschine steckt oder mit heißem Wasser und Spüli reinigt.

8. Handtücher

Eure Handtücher müsst ihr mindestens jede Woche wechseln, besser wäre sogar nach jeder dritten Benutzung, und bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine waschen. Denn auch, wenn ihr es ihnen nicht anseht: Sie leben! Schuppen, Speichel, Harn, Analsekret, Bakterien und Pilze befinden sich darauf und bilden nach kürzester Zeit eine ansehnliche Biomasse. Zwar sind diese Keime nicht direkt gesundheitsgefährdend – immerhin stammen sie ja größtenteils aus unserem eigenen Körper. Doch trocknet ein Handtuch häufiger nicht richtig durch, bis es wieder benutzt wird, vermehren sich die Kulturen rasant, das Infektionsrisiko steigt. Vor allem dann, wenn noch eine weitere Person euer Handtuch benutzt und seine Sekrete und Bakterien darauf verteilt, die ihr vielleicht nicht ganz so gut vertragt. Also: Lieber einmal zu viel gewechselt, als einmal zu wenig.

9. Türklinken/Türen

Ihr haltet euch für ähnlich extrem wie TV-Phobiker „Monk“? Eure Wohnungstüren werdet ihr selbst beim Frühjahrsputz nicht auf dem Schirm haben. Doch gerade auf den Türen und den Klinken findet sich so manch krankmachender Erreger. Davon sogar viel mehr als auf jeder noch so verschmutzten Arbeitsplatte in der Küche! Oder habt ihr etwa nach der letzten Grippe alle eure Türklinken desinfiziert? Würde Sinn machen … Und dabei bitte auch noch die Türen gründlich abwischen, die fasst man schließlich für gewöhnlich auch häufiger an.

10. Haustier-Zubehör

Alles, was eurem Haustier gehört und von euch nicht regelmäßig gereinigt wird, ist vermutlich von Keimen überzogen. Das betrifft sowohl Bellos Fressnapf wie Miezes Spielzeugmaus. Doch nicht nur ihr könnt euch anstecken – auch euer Haustier kann von den Erregern krank werden. Reinigt deshalb Napf und Spielzeug regelmäßig mit heißem Wasser und Spüli. Kuscheltiere gehören ab und an mal in die Waschmaschine. So haben Staphylokokken, Kolibakterien, Hefe- und Schimmelpilze keine

Klingt alles ganz schön eklig? Bei einem guten Immunsystem kann euch immerhin nicht so viel passieren. Doch Babys und ältere Menschen sind anfälliger für die Erregerattacken und könnten dann tatsächlich an den Bakterien und Viren erkranken – und zwar, weil ihr sie über eure Haut von zu Hause nach draußen bringt und sie beispielsweise per Körperkontakt auf andere übertragt. Vermeidet deshalb dieses Risiko und wischt Gegenstände wie die Fernbedienung, die Tastatur, euer Handy, eben alle Dinge, die ihr regelmäßig anfasst, einfach mal gründlich mit Desinfektionsmittel ab. Dann habt ihr auch nichts zu befürchten.