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Prüfungsangst im Studium Akademikerkinder sind deutlich entspannter

Die Familie studiert mit: Wenn die Eltern Akademiker sind, gehen die Kinder leichter und mit weniger Prüfungsangst durchs Studium. Das zeigt eine neue Untersuchung.
Angst und Stress im Studium

Angst und Stress im Studium

Foto: Patrick Seeger/ picture-alliance/ dpa

Prüfungsangst ist bei Kindern von Nicht-Akademikern besonders verbreitet. Oft kommen sie bereits mit größerer Unsicherheit an die Hochschulen und fühlen sich dadurch im Studium weniger wohl. Kinder von Akademikern sind dagegen oft durch das Bewusstsein geschützt, dass ihre Eltern diesen Weg bereits gemeistert haben.

Das geht aus einer neuen Studie der Universität Mannheim  hervor. Psychologen hatten über 500 Erstsemester befragt - zunächst zu Beginn ihres Studiums, dann noch einmal nach einem Jahr. "Die Ergebnisse zeigen, dass Akademikerkinder sich von Anfang an in starkem Ausmaß als Akademiker identifizieren", sagt Stefan Janke, Leiter der Studie. "Diese Überzeugung schützt sie vor Unzufriedenheit und davor, Prüfungsangst zu entwickeln." Anders gesagt: Sie können mit dem Stress im Studium besser umgehen.

Nicht-Akademikerkinder dagegen fühlen eine schwächere Zugehörigkeit zum Universitäts-Milieu. Und das hat Folgen: Sie starten ihr Studium mit deutlich mehr Prüfungsangst und werden diese Furcht auch während des ersten Jahres nicht los. Das wirke sich "über die Zeit negativ auf ihre Studienzufriedenheit aus", schreiben die Forscher. Bei der Analyse wurden auch die Abiturnoten der Befragten berücksichtigt. Die Ergebnisse lassen sich also nicht mit dem Leistungsniveau der Studierenden begründen.

"Für uns war es überraschend, wie stark die psychologischen Mechanismen je nach Herkunft variieren", sagt Stefan Janke. Akademikerkinder seien scheinbar besser darin, Angstsituationen und mögliche Misserfolge im Studium zu bewältigen. Eine mögliche Erklärung, so Janke, könne in dem Bewusstsein liegen, dass auch ihre Eltern ein Studium geschafft haben. Dieser "psychologischen Puffer" fehle jedoch bei Kindern aus nichtakademischen Elternhäusern.

Grundsätzlich gilt: Wenn Studierende unter Prüfungsangst leiden, können sie sich Hilfe holen. Die Studierendenwerke an den Hochschulen bieten dafür eine psychologische Beratung an - in der Regel kostenfrei und auf Wunsch anonym.

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him/dpa