Mit mehr als 24 Rennen und Gleichmässigkeitsprüfungen hat der AvD-Oldtimer-Grand-Prix am Wochenende vom 10. bis 12. August 2018 knapp 51’000 Zuschauer auf dem Nürburgring in die Historie des Motorsports entführt. Auf und neben der Traditionsstrecke waren 15 hochkarätige Startfelder zu sehen, in denen es ein Wiedersehen mit legendären Fahrzeugen gab. Die ganze Bandbreite des Rundstrecken-Motorsports wurde dabei aufgeboten: Liebhaber von Rennsportwagen der Sechzigerjahre, Enthusiasten von Tourenwagen oder Sportprototypen durften sich gleich an mehreren Gruppen erfreuen und selbst Interessierte am modernen Motorsport erhielten ihre Action entweder beim Porsche Carrera Cup Deutschland oder bei den Masters Endurance Legends, wo bekannte Rennwagen aus der jüngeren Geschichte von Le Mans ihr Bestes gaben.
Skoda mit Parade als Ehrengast
Skoda zeigte am zweiten August-Wochenende eine interessante Auswahl an Fahrzeugen aus seiner 117-jährigen Geschichte, darunter etliche bekannte Renn- und Rallye-Boliden, oftmals aus Privatbesitz. Besonderer Gast war gewiss der Formel-3-Renner, ein solcher wurde 1968 vom Tschechen Miroslav Fousek gefahren, der damit den Sieg in der osteuropäischen Formel-3-Meisterschaft holte.
Aber auch der seltene Gruppe-5-Skoda 200 RS zog viele Blicke auf sich. Gerade mal zwei originale Exemplare gibt es heute noch. Der Prototyp gilt als Wegbereiter des erfolgreichen 130 RS.
Einen illustren Gast fand man hinter dem Steuerrad eines Skoda 110 R: Lili Reisenbichler, international erfolgreiche Rennsportlegende der Siebziger- und Achtzigerjahre, engagiert sich heute als Botschafterin der Stiftung KinderHerz.
Ein weiteres Schmuckstück aus dem Werksmuseum war der flache Roadster 1100 OHC, dieser vermochte nicht nur optisch überzeugen. Das Tempo, das er mit seinen 92 PS und 550 kg hinlegte, beeindruckte wohl jeden Zuschauer.
Nebst all diesen Motorsportlern gab es eine Reihe an Strassenfahrzeugen Skodas zu bewundern, die ebenfalls ihre Runden auf der GP-Strecke drehten, aber natürlich etliche Male von der schnellen Konkurrenz überrundet wurden.
Fotos von allen anwesenden Skodafahrzeugen findet man in der extra dafür eingerichteten Skoda-Bildergalerie .
Tourenwagen mit vielen alten Bekannten
An der Anzahl Besucher auf den Tribünen konnte man zum Teil sehr klar ablesen, welche Rennen besonders beliebt waren. Die Läufe zur Tourenwagen Classics und zum Revival Deutsche Rennsport Meisterschaft gehörten sicherlich zu den Favoriten.
Für Begeisterung sorgten die Tourenwagen aus DTM, ITC, STW und verwandten europäischen Serien. Hier gab es ein Wiedersehen mit Rennlegenden wie dem Alfa Romeo 155 V6 TI, dem BMW M3 E30 oder auch dem Mercedes-Benz 190 Evo II, in denen obendrein nicht selten die Stars von damals Platz nahmen. Leopold Prinz von Bayern, Harald Grohs und Christian Menzel etwa rollten im DTM-BMW M3 an den Start.
AvD-Sportpräsident Volker Strycek, der 1984 den ersten Meistertitel der DTM-Historie holte, trat im Opel Astra aus der STW an.
Er sammelte ausserdem im Langstreckencockpit direkte Eindrücke vom Geschehen, als er bei den Zweisitzigen Rennwagen und GT bis 1961 startete. “Es ist einfach faszinierend, solche Autos zu fahren”, beschrieb Strycek das Gefühl, das er gewiss mit vielen Teilnehmern des AvD-Oldtimer-Grand-Prix teilte. “Andere wären froh, solch ein Modell in der Garage zu haben, und wir fahren damit sogar Rennen. Das hat einen ganz besonderen Charme. Ein Auto wie der Triumph TR4, den ich mir hier mit Bernhard Wagner teile, ist total puristisch – das fordert einen als Fahrer ungemein. Die Bremsen sind im Vergleich zu modernen Rennwagen geradezu schwachbrüstig, das Handling ist ganz anders, die Lenkkräfte viel höher. Solche Autos im Grenzbereich zu bewegen, ist unheimlich anspruchsvoll. Aber das Fahren macht auch wahnsinnig viel Spass.”
Beim DRM-Revival wurden v.a. beim Berliner Mücke-Team eingesetzten Zakspeed-Ford Capri (früher von Klaus Ludwig gefahren) die Foto- und Videoapparate gezückt. Dieser fuhr konkurrenzlos einen Doppelsieg ein.
Die Zeigefinger bei den Fans wurden aber genau dann in die Luft gehoben, wenn die flammen-werfenden BMW M1 oder der Porsche 935 von Urs Beck in die Kurve gingen...
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Spannender Zweikampf in der Formel Junior
Die Rennen der FIA Lurani Trophy sind nur schon deshalb faszinierend, weil so viele Fahrzeuge gleichzeitig auf der Strecke sind. Da kommt echtes Race-Feeling auf! Schon im Qualifying am Freitag wurde voll auf Speed gefahren, der schnelle Schotte Mark Shaw legte mit 2:01.543 eine beeindruckende Rundenzeit hin und sicherte ihm die Polposition.
Beim ersten Rennen ging es wie erwartet hart (aber fair) zur Sache. Mark Shaw, Pierre Tonetti und der Schweizer Bruno Weibel lieferten sich einen abwechslungsreichen Dreikampf an der Spitze. Glück im Unglück gewährte Bruno Weibel trotz technischen Schwierigkeiten den zweiten Platz hinter Mark Shaw. Nach dem Rennen meinte Weibel: "Leider ist bei meinem Getriebe die Schaltgabel des 4. und 5. Gangs leicht gerissen, sodass ich den 4. Gang nicht mehr schalten konnte und jeweils direkt vom 3. in den 5. schalten musste und wieder zurück. Mit diesem Handycap kann man nicht mehr um den Sieg mitkämpfen. Glücklicherweise ist die Schaltgabel nicht komplett gebrochen und ich konnte den zweiten Rang sichern. Pierre Tonetti hatte kurz nach meinem Problem einen Motorschaden und ist in der Dunlop Kehre ausgerollt."
Weibels Lotus 22 konnte aber auf den Sonntag wieder repariert werden und so durfte man einen packenden Zweikampf über die ganze Renndistanz zwischen ihm und Mark Shaw beobachten. Mehrere Führungswechsel machten das Rennen spannend bis zum Schluss. Mark Shaw hatte letztendlich etwas mehr Speed und fuhr mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung durchs Ziel!
Tempovergleich
Als Zuschauer ist man oft beeindruckt von den Geschwindigkeiten und auch von den gezeigten Zweikämpfen, unabhängig vom Wert des Fahrzeugs. Wer sich auch schon mal gefragt hat, wie sich die unterschiedlichen Gruppen vergleichen, dürfte an folgender Tabelle mit Vergleichen der Rundenzeiten Interesse haben:
- Formel 1 Williams FW07/C : 1:36.476
- Masters Endurance Legends, Lola Aston Martin DBR : 1:37.652
- DRM, Ford Capri Zakspeed: 1:47.010
- FIA Lurani, Lotus 22 : 2.01.982
- Gentlemen Drivers, Shelby Cobra 2:02.956
- Maserati Tipo 63: 2:03.628
- Lola T70 Mk III B, 1:48.391
Abendrennen als Höhepunkt
Als die Sonne fast die Baumwipfel am Horizont berührte, startete der für viele Besucher geltende Höhepunkt des Oldtimer-Grand-Prix, das Abendrennen der zweisitzigen Rennwagen und GT bis 1961. Porsche 904, Flügeltürer Mercedes-Benz 300 SL, Maserati Tipo 63, Aston Martin und Austin Healey bilden da die bekannten Grössen im Feld, Exoten wie beispielsweise ein Alta Streamliner aus dem Jahre 1948 machen das Feld aber erst recht interessant.
Bei perfektem Wetter und malerischem Sonnenuntergang bildete dieses Rennen der fast 50 Sportwagen sicherlich den stimmungsvollen Höhepunkt des Wochenendes.
Historische treffen auf moderne Rennfelder
Zahlreiche Neuerungen boten in diesem Jahr noch mehr Rennsport und noch mehr Festivalflair am Nürburgring. So setzten zwei Läufe des Porsche Carrera Cup Deutschland einen Akzent im modernen Motorsport. Neben der Liveübertragung des Cups auf dem Sender Sport1 wurden auch zehn der insgesamt 26 Rennen der historischen Rennen live im Internet übertragen.
Gigantisches Angebot neben der Strecke
Eine Reihe namhafter Unternehmen nutzte auch 2018 den AvD-Oldtimer-Grand-Prix als Plattform und ergänzte mit eindrücklichen Ausstellungen das Festival-Flair. Im Jaguar Village konnte man nebst historischen Modellen auch den elektrisch betriebenen Markenpokal-Tourenwagen der Zukunft entdecken. Ex-Formel-1-Star Christian Danner war dort als Talkgast und Autogrammgeber heiss begehrt.
In der Mercedes-Benz Arena dominierte der Auftritt von Porsche Classic. Zum 70. Geburtstag der Marke hatten sich die Zuffenhausener etwas ganz Besonderes ausgedacht und liessen den zweifachen Sportwagen-Weltmeister und mehrfachen Le-Mans-Sieger Derek Bell in einem frühen Porsche 911 im „Project 70“-Design im Rennen der Gentlemen Drivers antreten.
Nebst Derek Bell war auch ein anderer Ehrengast vor Ort, und zwar von den britischen Inseln: Clive Chapman, Sohn des Lotus-Gründers Colin Chapman und Leiter des historischen Lotus-Rennteams, besuchte die Lotus-Ausstellung im Zelt der Fachzeitschrift Motor Klassik. Sie war dem 70. Jubiläum der britischen Renn- und Sportwagenschmiede gewidmet und zeigte eine Reihe herausragender historischer Fahrzeuge.
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