So sah die Seite von Monoqi vor einem Jahr aus, jetzt informiert der Shop lediglich über Wartungsarbeiten.

Die Probleme hören nicht auf. Zweimal steckte das Berliner Unternehmen Monoqi schon im Insolvenzverfahren. Das erste Mal 2018, damals zog man den Antrag aber wieder zurück. Vor einem Jahr reichten die Berliner dann erneut einen Insolvenzantrag ein. Im März wurde das Unternehmen schließlich von dem Berliner Geschäftsmann Alexander Sailer und der Lumaland-Gruppe für einen siebenstelligen Betrag übernommen.

Für einige Wochen lief der Betrieb weiter. Ab Juni häuften sich allerdings die Beschwerden. Zahlreiche Kunden schreiben seitdem auf dem Bewertungsportal Trustpilot und in den sozialen Netzwerken, dass sie ihre bereits bezahlten Bestellungen nicht erhalten hätten. Teilweise haben die Nutzer nach eigenen Angaben Möbel für Hunderte Euro gekauft. Vom Monoqi-Kundenservice seien sie immer wieder vertröstet worden, falls dieser überhaupt zu erreichen gewesen sei. „Geld ist weg! Ware nie angekommen“, heißt es mehrfach. Auch Lieferanten berichten, dass die Rechnungen für ihre gelieferten Waren nie beglichen worden seien.

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Seit Anfang September prangte auf der Monoqi-Seite nur noch die Entschuldigung, dass der Onlineshop derzeit umgebaut werde. Bisherige Bestellungen seien von den Maßnahmen aber nicht betroffen und würden wie gehabt bearbeitet, hieß es bis vor kurzem. Gründerszene-Mails an den Kundensupport blieben unbeantwortet, das Telefon schien abgestellt. Mitte Dezember überarbeitete Monoqi das Design seiner Website, der Onlineshop ist aber nach wie vor nicht zu erreichen. Derweil melden erste Kunden auf Trustpilot, dass ihre Bestellungen nun abgewickelt würden.

Seit September ist die Monoqi-Seite im Umbau.

Einen Eintrag der neuen Monoqi GmbH im Insolvenzregister gibt es bislang nicht. Auf Nachfrage wollten CEO Sailer und die Social-Chain-Gruppe, das Social-Media-Unternehmen von Ex-Prosieben-Chef Georg Kofler, die Probleme nicht kommentieren. Der Monoqi-Minderheitseigner Lumaland schloss sich im Oktober mit Social Chain zusammen, die Gruppe hielt zuletzt 49 Prozent der Unternehmensanteile, CEO Alexander Sailer 51 Prozent.

Monoqi-Gründer Simon Fabich hat sein Unternehmen längst verlassen. Die Geschäftsführung wurde nach dem ersten Insolvenzantrag komplett ausgetauscht. Aus dem Unternehmensumfeld heißt es nun, dass Monoqi einen neuen Käufer gefunden habe, der das angeschlagene Startup aus der erneuten Krise retten soll. Doch auch dazu wollen sich die Gesellschafter nicht äußern. 

Bis zur Fusion mit Koflers Social-Chain-Gruppe hat Lumaland selbst Produkte aus dem Bereich Wohnen und Haushalt hergestellt. Sitzsäcke unter dem Label Lumaland oder Matratzen der Marke Ravensberger wurden in eigenen Onlineshops oder auf Marktplätzen verkauft. Die derzeitigen Monoqi-Eigentümer kündigten im März an, auch bei dem Berliner Möbelhändler den Fokus auf Eigenmarken legen zu wollen. Zuvor waren auf der Seite ausschließlich rabattierte Designer-Angebote zu finden.

Bilder: Screenshots/Monoqi.com