Unglück in Rheinland-Pfalz :
Drei polnische Erntehelfer nach Badeunfall gestorben

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Begehrte Arbeitskräfte: Erntehelfer beim Spargel stechen (Archivbild)
Bei einem Badeunfall in einem See in Böhl-Iggelheim sind drei polnische Erntehelfer ertrunken. Die Männer im Alter von 22, 27 und 34 Jahren waren am Sonntagabend beim Schwimmen untergegangen.

Bei einem Badeunfall in der Pfalz sind drei Erntehelfer ums Leben gekommen. Das teilten die Staatsanwaltschaft Frankenthal und das Polizeipräsidium Rheinpfalz am Montag mit. Die drei Männer aus Polen hätten am Sonntagabend beim Schwimmen im Niederwiesenweiher in Böhl-Iggelheim (Rhein-Pfalz-Kreis) Probleme bekommen und seien untergegangen. „Alle drei hatten Alkohol konsumiert“, hieß es in der Mitteilung. Helfer von Polizei, DLRG, Feuerwehr und Rettungsdienst bargen die Drei aus dem Badesee.

Zunächst wurden die 22, 27 und 34 Jahre alten Männern in bereits kritischem Zustand per Hubschrauber in Krankenhäuser gebracht. Dort seien sie dann im Laufe der Nacht gestorben, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft. Die genaue Ursache für den Badeunfall, der sich gegen 20.30 Uhr ereignete, ist bislang nicht bekannt. Die Ermittler gehen bisher nicht von einem Fremdverschulden aus. Ob der Alkoholkonsum schuld am Tod der drei Männer ist, soll eine Obduktion ergeben, deren Ergebnis in den nächsten Tagen erwartet wird.

Insgesamt hatten den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge fünf Erntehelfer am Sonntagabend im Niederwiesenweiher gebadet. Als drei Schwimmer nicht mehr auftauchen, sollen die beiden anderen noch versucht haben, sie zu retten. Dies scheiterte jedoch, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber am Montag sagte. Daraufhin sprachen die beiden Männer Deutsch sprechende Passanten an, die etwa um 20.30 Uhr die Polizei alarmierten.

Taucher des DLRG konnten die drei Erntehelfer aus dem Weiher ziehen. Zu diesem Zeitpunkt waren sie laut Ströber noch bewusstlos und wurden in Krankenhäuser nach Ludwigshafen und Mannheim gebracht, wo sie später starben. Die beiden überlebenden Erntehelfer sollen nun befragt werden, wie es zu diesem Unfall kommen konnte.

Es ist nicht der erste Badeunfall mit tödlichem Ausgang in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz. Vor wenigen Tagen starb ebenfalls im Rhein-Pfalz-Kreis ein 18 Jahre alter Mann, der im Silbersee in Bobenheim-Roxheim schwimmen war. Er hatte sich etwa 25 Minuten unter Wasser befunden und starb in einer Wormser Klinik. Die näheren Umstände werden noch untersucht.

Im selben See kam Ende Mai ein 74-Jähriger ums Leben. Er verschwand unter der Wasseroberfläche und konnte von den Rettungskräften nur noch tot aus dem See gezogen werden.

Im Jahr 2017 waren in Gewässern in Rheinland-Pfalz 17 Menschen ums Leben gekommen. Damit war die Zahl der Badetoten im Vergleich zu 2016 konstant geblieben. Laut Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ertranken die meisten (acht) der rheinland-pfälzischen Opfer in Seen oder Teichen, fünf starben in Flüssen. Zwei Menschen kamen in einem Gartenteich oder Swimmingpool ums Leben, je ein Opfer zählten die Retter im Schwimmbad und in einem Hafen. Unter den Ertrunkenen waren auch Kinder.