#Zahlencheck

mymuesli wächst nur um 15 % – auf 58,8 Millionen Umsatz – Jahresfehlbetrag: 3,2 Millionen

Das Passauer Grownup mymuesli blieb 2017 "hinter den Erwartungen zurück". Insgesamt erwirtschaftete mymuesli 2017 einen Umsatz in Höhe von 58,8 Millionen Euro, nach 51,1 Millionen im Jahr zuvor. Der Jahresfehlbetrag stieg dabei von 1,9 auf 3,2 Millionen.
mymuesli wächst nur um 15 % – auf 58,8 Millionen Umsatz – Jahresfehlbetrag: 3,2 Millionen
Donnerstag, 7. Februar 2019VonAlexander Hüsing

Noch Ende 2017 betrieb das Passauer Grownup mymuesli, das 2007 an den Start ging, über 50 eigene Stores. Inzwischen sind auf der Website des Unternehmen nur noch rund 30 eigene Läden verzeichnet. Statt auf Masse setzt das Unternehmen, das von Hubertus Bessau, Philipp Kraiss und Max Wittrock gegründet wurde, nun auf Klasse. Der Laden am Viktualienmarkt in München ist nun der Hingucker im mymuesli-Reich. Dort lädt nun ein eigener Gastrobereich zum Verweilen ein.

Dass die Läden nicht mehr so gut ankommen, deutete sich schon im Jahr zuvor an. Im brandneuen Jahresabschluss 2017 heißt es: “Die Ergebnisse des Jahres 2017 blieben hinter den Erwartungen zurück, was im Wesentlichen auf die nicht erreichten Umsatzziele im Vertriebskanal Stores zurückzuführen ist. Doch sind wir durch die bewusste Entscheidung, den Store-Bereich – mit einem Fokus auf größere Flächen – neu zu organisieren, sehr gut für die Zukunft aufgestellt”. Insgesamt erwirtschaftete mymuesli 2017 einen Umsatz in Höhe von 58,8 Millionen Euro, nach 51,1 Millionen im Jahr zuvor. Der Jahresfehlbetrag stieg dabei von 1,9 auf 3,2 Millionen.

Insgesamt ordnen die Bajuwaren 2017 aber als “zufriedenstellendes Geschäftsjahr” ein. Das Jahr war für die mymueli-Macher durch die “konstante Ausweitung der Geschäftstätigkeit mit Investitionen in Produktionsanlagen, verstärkten Werbemaßnahmen und der konsequenten Re-Organisation des Vertriebskanals mymuesli-Stores geprägt”. Belastet wurde das Ergebnis auch durch die “außerplanmäßige Abschreibung der Beteiligung mymuesli AB, Schweden”. Hier ging es um 1,2 Millionen. “Unsere These, dass in Schweden eine separate Gesellschaft viele Vorteile im operativen Betrieb bringen würde, hat sich nicht bestätigt. Stattdessen führen wir das schwedische Geschäft nun erfolgreich in der mymuesli GmbH, Passau, weiter”, heißt es dazu im Jahresabschluss.

Die Zahlen des Unternehmens, das lange Zeit profitabel wirtschaftete, zeigen, dass mymuesli weiter massiv in seine Zukunft investiert und immer wieder neue Dinge ausprobiert. Zur Erinnerung: Die Beteiligungsgesellschaft Genui stieg Anfang 2016 beim Unternehmen ein. 2017 wirkten durchschnittlich 776 Mitarbeiter für mymuesli. Im Jahr zuvor waren es 719. Für 2018 zeigen sich die Gründer optimistisch: “Für das Geschäftsjahr 2018 wird ein EBITDA von rd. TEUR 2.000, ein ausgeglichener EBIT und ein negativer EBT mit TEUR -500 erwartet. Diese Ergebnisentwicklung wird unterstützt durch die Hebung von Skalen- und Lerneffekten, ein diszipliniertes Kostenmanagement sowie durch den gezielten Einsatz von Werbemaßnahmen”.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2017
* Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr rund 84 % der Umsätze in Deutschland.
* Aufgrund der nachhaltigen Ausweitung der Geschäftstätigkeit konnten Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 58.829 erzielt werden. Das Rohergebnis betrug TEUR 37.212.
* Der Konzernjahresfehlbetrag liegt somit bei TEUR 3.195.
* Die Ergebnisse des Jahres 2017 blieben hinter den Erwartungen zurück, was im Wesentlichen auf die nicht erreichten Umsatzziele im Vertriebskanal Stores zurückzuführen ist. Doch sind wir durch die bewusste Entscheidung, den Store-Bereich – mit einem Fokus auf größere Flächen – neu zu organisieren, sehr gut für die Zukunft aufgestellt.
* Insgesamt sehen wir das Jahr 2017 als ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr an, welches durch die konstante Ausweitung der Geschäftstätigkeit mit Investitionen in Produktionsanlagen, verstärkten Werbemaßnahmen und der konsequenten Re-Organisation des Vertriebskanals mymuesli-Stores geprägt war. Leider wurde das operative Ergebnis maßgeblich durch die außerplanmäßige Abschreibung der Beteiligung mymuesli AB, Schweden, negativ beeinflusst, doch sind in den Folgejahren nunmehr keine wesentlichen Abschreibungs-Effekte zu erwarten.
* Für das Geschäftsjahr 2018 wird ein EBITDA von rd. TEUR 2.000, ein ausgeglichener EBIT und ein negativer EBT mit TEUR -500 erwartet. Diese Ergebnisentwicklung wird unterstützt durch die Hebung von Skalen- und Lerneffekten, ein diszipliniertes Kostenmanagement sowie durch den gezielten Einsatz von Werbemaßnahmen.
* Insgesamt sind die erläuterten Risiken für uns als beherrschbar einzustufen. Wir blicken positiv in die Zukunft und sind zuversichtlich 2018 und darüber hinaus weiterhin kontinuierliches Wachstum verbunden mit höherer Profitabilität zeigen zu können.

mymuesli im Zahlencheck

2017: 58,8 Millionen Euro (Umsatz); 37,2 Millionen Euro (Rohergebnis); 3,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 51,1 Millionen Euro (Umsatz); 28,6 Millionen Euro (Rohergebnis); 1,9 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 37,1 Millionen Euro (Umsatz); 21,7 Millionen Euro (Rohergebnis); 392.923 Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 14,7 Millionen Euro (Rohergebnis); 2.687 Euro (Jahresüberschuss)
2013: 10,0 Millionen Euro (Rohergebnis); 593.000 Euro (Jahresüberschuss)

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Foto (oben): mymuesli

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.