25.04.2018 | 25.04.2018, 11:46
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Eisenach
Der Rechtsaußen-Politiker wollte sich unter eine Kundgebung zum Erhalt des Opel-Werks mischen. Die Beschäftigten drängten ihn kurzerhand vom Gelände.
Eisenach. Das hatte sich Björn Höcke sicher anders vorgestellt: Der Rechtsaußen-Politiker wollte sich am Dienstag unter eine Demonstration von Opel-Mitarbeiter mischen, um die Werbetrommel für seine AfD zu rühren - und musste unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Vor dem Opel-Werk in Eisenach hatten knapp 1.400 Teilnehmer für den Erhalt der Autofabrik demonstriert. Nach Angaben der IG Metall ist bislang nur noch die Produktion eines großen Geländewagens in Eisenach geplant. Damit hätten nur knapp 1000 der derzeit 1800 Beschäftigten eine berufliche Perspektive.
Die Beschäftigten freuten sich am Dienstag über die solidarische Unterstützung diverser Politiker - auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) nahm an der Kundgebung teil. Auf Thüringens AfD-Chef Höcke wollten die Teilnehmer jedoch lieber verzichten. Opelaner und Vertrauensleute drängten ihn und etwa ein halbes Dutzend andere AfD-Anhänger immer weiter von der Kundgebung ab, berichtet Thüringen 24. Letztendlich wurde ihnen der Zutritt zur Kundgebung verwehrt.
Seine Solidarität werde nicht gebraucht, erklärte der Betriebsrat. Als Argument wurde auch die umstrittene Höcke-Rede zur deutschen Erinnerungskultur vor mehr als einem Jahr angeführt. Zur Debatte um das Eisenacher Opel-Werk hatte Höcke zuletzt verkündet, Deutschland brauche "endlich wieder eine patriotische Wirtschaftspolitik."