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Er tritt gerne als bittere Pille auf und scheint dennoch in aller Munde zu sein – Stress. War die alt eingesessene Körperreaktion für unsere Urahnen unverzichtbar, leidet der moderne Mensch zusehends unter deren Auswirkungen. Dabei klagen bereits die Jüngsten über eine stressige Schulzeit, die die Basis für das spätere Berufsleben legt. Stressmanagement spielt demnach eine immer größere Rolle.

Stressarten und deren Entstehung

Stressarten und deren EntstehungSprechen wir von stressigen Situationen, beschreiben wir in der Regel negative Erlebnisse. Zu diesen zählt etwa der morgendliche Stau auf dem Arbeitsweg, das unbedingte Erreichen einer ambitionierten Projektabgabefrist oder die Auseinandersetzung mit komplizierten Kunden. Dies ist eine Seite der Medaille, der sogenannte Disstress, bei welchem wichtig ist, das richtige Stressmanagement für sich zu finden.

Betrachten wir die Körperreaktion jedoch in ihrer Ganzheit, fällt unweigerlich auf: Stress macht sich ebenso in positiver Hinsicht bemerkbar. Meistern wir etwa eine sportliche Herausforderung, treten wir im Rahmen eines Laienkonzerts vor Publikum auf oder vollenden unser erstes Buchmanuskript, erleben wir positiven Eustress. Im Gegensatz zum Disstress wird dieser vom Körper nicht als unangenehm oder bedrohlich, sondern als angenehm motivierend wahrgenommen.

Wann ist Stress schädlich?

Stress in Maßen unterstützt Sie dabei, ambitionierte Ziele zu erreichen und komplexe Aufgaben konzentriert zu vollenden. Problematisch ist die Körperreaktion dann, wenn auf fordernde Phasen keine erholsame Auszeit folgt. Wird Stress chronisch, scheint das Aufrechterhalten eines normales Alltagsleben nicht mehr möglich.

Sie fühlen sich zunehmend müde, gereizt und unkonzentriert. Die individuelle Belastungsgrenze sinkt, selbst einfache Aufgaben werden zur Probe für die Nerven. Je nach persönlicher Verfassung treten außerdem körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen, Herz-Rhythmus-Störungen oder Magen-Darm-Probleme auf. Auch Kopfschmerzen, Augenflimmern oder Migräne sind ein häufiges Zeichen für stressbedingte Überlastung. Ist dieser Punkt erreicht, leiden Körper und Seele gleichermaßen – eine gefährliche Abwärtsspirale in Richtung Burn-out hat begonnen.

Der Gesundheit zuliebe: Wie sich Stress reduzieren lässt

Im modernen Privat- und Berufsleben ist es fast unmöglich, Stress gänzlich zu vermeiden. Dies ist nicht zuletzt auf unseren schnelllebigen Zeitgeist zurückzuführen, der die ständige Erreichbarkeit als optimalen Sein-Zustand suggeriert. Dabei scheinen die Anforderungen an das Leben abseits des Schreibtisches ebenso in die Höhe zu schnellen: Mit Blick auf die in diversen Social Media Kanälen angepriesene Selbstoptimierung fällt es nicht leicht, sich die wohlverdiente Auszeit zugunsten eines positiven Stresshaushalts zu gönnen.

Möchten Sie sich nicht aus beiden Welten verabschieden, gilt es, praktische Lösungen für den Umgang mit der altbewährten Körperreaktion zu finden. So ist es notwendig, die eigenen Bedürfnisse wieder in den Fokus Ihrer Aufmerksamkeit zu lenken. Lernen Sie außerdem, Aufgaben mit bestem Wissen zu delegieren. Hierdurch gewinnen Sie Zeit und können Ihre Energie in Projekte investieren, die Ihre Mitwirkung tatsächlich erfordern.

Denken Sie ebenfalls daran, sich ausreichend große Freiräume für Pausen im Büroalltag zu schaffen. Diese steigern Ihre Produktivität nachhaltig, während sie den Stresslevel senken. Eine gelungene Organisation, die Regulierung der Informationsflut aus dem Netz und die Anwendung des Paretoprinzips runden einen entspannten Arbeitsalltag ab.

Weitere Auswege aus der Stressfalle

Weitere Auswege aus der Stressfalle

Ihre berufliche Situation möglichst harmonisch zu gestalten ist ein essenzieller Baustein für ein gutes Stressmanagement. Gleichzeitig gilt, auch im Privaten eine gesundheitsfördernde Einstellung zu kultivieren:

  • Erfüllende Sozialkontakte und sportliche Freizeitaktivitäten helfen dabei, Stress abzubauen
  • Entspannungsübungen, Yoga sowie Meditation lassen den Geist zur Ruhe kommen
  • Nehmen Sie Hilfe von außen in Anspruch, sollten Sie dauerhaft überfordert sein; Gespräche mit guten Freunden, dem Partner und der Familie bieten sich hierfür als Einstieg an
  • Überdenken Sie Ihre Haltung langfristig: Wie wichtig ist die Situation in der Realität? Was stresst mich an ihr besonders? Wie löse ich mich von unnötigen Energiefressern?
  • Suchen Sie, wenn möglich auch räumlichen Abstand zu Ihren Stressoren
  • Achten Sie im Allgemeinen auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und moderate Bewegung an der frischen Luft