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Neue Weg zum Kunden Amazon will Läden in Deutschland eröffnen

Trotz großer Online-Euphorie der Deutschen - das Gros des Umsatzes im Handel wird immer noch offline erwirtschaftet. Amazon will sich von diesem Kuchen ein Stück abschneiden und kündigt stationäre Geschäfte an.
Amazon-Laden in Seattle (USA): Auch in Deutschland will der weltgrößte Onlinehändler stationäre Läden eröffnen

Amazon-Laden in Seattle (USA): Auch in Deutschland will der weltgrößte Onlinehändler stationäre Läden eröffnen

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Der US-Onlinehändler Amazon plant Ladengeschäfte für den deutschen Markt. "Das ist keine Frage des Ob, sondern des Wann", sagte Ralf Kleber, Deutschland-Chef des Konzerns, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montag). Der klassische Handel in Deutschland mache noch immer 90 bis 95 Prozent des Gesamtumsatzes aus und sei sehr beliebt. Amazon werde sich dem deshalb nicht verschließen.

In den USA hatte Amazon in diesem Sommer die US-Biokette Whole Foods Market für fast 14 Milliarden Dollar übernommen und war damit in großem Stil in den Handel mit frischen Lebensmitteln eingestiegen. Der Zukauf hatte die traditionellen Handelsfirmen weltweit aufgeschreckt.

Der Amazon-Rivale Alibaba wiederum hatte Ende November für umgerechnet 2,5 Milliarden Euro gut ein Drittel an Chinas größtem Betreiber von Warenhäusern Sun Art übernommen. Stationäre Ladengeschäfte seien für Verbraucher unverzichtbar und sollten durch Daten-Technologien und persönlichen Service in der Digital-Wirtschaft gestärkt werden, hatte Alibaba erklärt. Die Beteiligung ziele auf den 500 Milliarden Dollar schweren Lebensmitteleinzelhandel in China ab. Davon würden rund 85 Prozent "offline" umgesetzt.

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Amazon-Deutschland-Chef Kleber schloss zugleich Sondergebühren für die künftige Zustellung an die Haustür aus. Zu entsprechenden Erwägungen von Konkurrenten sagte der Manager: "Das kommentiere ich nicht. Aber wir nennen uns die Erfinder des versandfreien Zustellens."

rei mit dpa