„Bedenken first“

Interview Roberto Simanowski fordert eine kritische Auseinandersetzung mit den neuen Medien
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2018
Die Digitalisierung führt durch Ablenkungstechnologien zum Niedergang des Reflexionsvermögens, meint Roberto Simanowski
Die Digitalisierung führt durch Ablenkungstechnologien zum Niedergang des Reflexionsvermögens, meint Roberto Simanowski

Foto: Jonathan Nackstrand/AFP/Getty Images

Der digitale Wandel verändert unsere Gesellschaft radikal, das ist mittlerweile eine Binse. Es sei eine Revolution mit „konterrevolutionären Folgen“, behauptet der renommierte Medienwissenschaftler Roberto Simanowski. Schulen und Hochschulen würden ihrer Verantwortung nicht gerecht. Er plädiert für eine Medienbildung, die kritisch operiert statt affirmativ.

der Freitag: Eine gesellschaftlichen Konterrevolution, maskiert als technische Revolution, wie meinen Sie das?

Roberto Simanowski: Die Digitalisierung führt durch immer intensivere Ablenkungs- und Filtertechnologien zum Niedergang des Reflexionsvermögens und der politischen Diskussionskultur. Sie erlaubt eine umfassende Vermessung und Kontrolle der Gesellschaft. Sie schafft durch neue Arbeits