Löhne :
Praktikanten verdienen in der Beratung am besten

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Wo will ich hin, was mach ich nur? Junger Mann auf einer Absolventenmesse.
Im Schnitt 1098,67 Euro verdient ein Praktikant in Deutschland. In den Unternehmensberatungen und Wirtschaftsprüfungen gibt’s das meiste Geld. Aber es gibt noch mehr lukrative Branchen.

Der durchschnittliche Praktikant in deutschen Unternehmen ist 24 Jahre alt, studiert Betriebswirtschaftslehre und verdient 1098,67 Euro brutto im Monat. Das sind 66 Euro mehr als im Vorjahr. Insgesamt 96 Prozent der Praktika sind vergütet, bei Werkstudenten sind es sogar 99 Prozent.

Am besten zahlten Unternehmensberatungen und Wirtschaftsprüfungen, am zweitbesten die IT-, Internet- und Telekommunikationsbranche. Banken, Finanzen und Versicherungen stehen auf Platz drei der Liste, dahinter folgt die Konsum- und Verbrauchsgüterbranche. Platz fünf belegt die Pharma- und Gesundheitsindustrie. Die Schlusslichter bei der Praktikanten-Vergütung bilden Energiewirtschaft, Bau- und Rohstoffbranche.

Der gesetzliche Mindestlohn, der unter gewissen Umständen auch für Praktikanten gilt, hat insgesamt dafür gesorgt, dass es heute deutlich mehr bezahlte Praktika gibt als vor der Einführung des Mindestlohns und dass die Löhne der Praktikanten im Schnitt höher sind. Der Mindestlohn habe aber „nicht nur Positives“ gebracht, heißt es in der Studie. Durch steigende Kosten für die Arbeitgeber komme es zu „monetären Umstrukturierungen innerhalb der Betriebe“. Die Folge: Weniger Praktikumsplätze und weniger Zusatzleistungen für Praktikanten.

All diese Zahlen stammen aus einer neuen Studie, für die zwischen Mai und November 2017 insgesamt 5183 Praktikanten befragt wurden. Herausgekommen ist auch, dass 53 Prozent der Befragten ihr Praktikum freiwillig machten, während es für 47 Prozent verpflichtend war, etwa als Voraussetzung innerhalb eines Studiengangs.

Die meisten Befragten aus der Studie, die die Personalberatung Clevis in Auftrag gegeben hat und die von der Universität Magdeburg unterstützt wurde, gaben an, dass für sie ein Praktikum vor allem lehrreich sein sollte und die Studiumsinhalte mit der Praxis verknüpfen soll. Offenbar gelang das aber nicht in allen Fällen: Fast ein Drittel der Praktikanten wünscht sich eine verbesserte Aufgabengestaltung. Insgesamt sind aber die meisten Praktikanten am Ende recht zufrieden: 84 Prozent würden sich noch einmal bei ihrem Arbeitgeber bewerben.

Und welche Arbeitgeber liegen im Trend? Die jungen Talente wurden auch danach gefragt, welche Unternehmen aus ihrer Sicht das beste Image als Arbeitgeber haben. Überraschenderweise belegt die Fahrzeugbranche trotz der Dieselkrise die oberen Ränge. Das beste Arbeitgeberimage unter Praktikanten hat demnach Porsche, gefolgt von BMW, Daimler und Audi. Auf Platz fünf steht der Zulieferer Bosch, erst dahinter folgt mit Siemens das erste Unternehmen aus einer anderen Branche.