Finanzspritze für junge Medizinstudenten

Im Burgenland reagiert die Politik auf den Ärztemangel und will finanzielle Anreize schaffen, damit sich Jungmediziner als Hausärzte niederlassen. Denn sieben von zehn Hausärzten gehen in den nächsten zehn Jahren in Pension.

Wer als junger Medizinstudent plant, seine Zukunft im Burgenland zu verbringen, darf bald mit einer Finanzspritze rechnen. Denn geht es nach den Vorschlägen von Gesundheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ), sollen Studenten ein Stipendium in Höhe von 500 Euro monatlich erhalten, wenn sie sich verpflichten, später als Hausarzt mindestens fünf Jahre im Burgenland zu praktizieren.

Hausarzt untersucht Patienten

ORF

In den nächsten Jahren gehen viele Hausärzte in Pension

Dazu soll es auch noch eine Förderung für die neue Praxis geben: 50.000 Euro, die das Land zur Verfügung stellt. Das Gesamtfördervolumen beträgt 1,3 Millionen Euro. Man brauche in den nächsten zehn Jahren ungefähr zehn neue Ärzte pro Jahr und er glaube, dass man das mit diesem Programm auch gewährleisten könne, so Darabos. Derzeit gibt es 142 Hausärzte im Burgenland. Bis 2027 werden 98 von ihnen in Pension gehen.

ÖVP brachte Vorschläge im Vorjahr ins Spiel

Die Vorschläge des Landesrates sind nicht neu, schon im Vorjahr brachte sie die ÖVP aufs Tapet - mehr dazu in ÖVP will Stipendien für Medizinstudenten. Es freue ihn natürlich, dass der Landesrat Darabos diesem ÖVP-Vorschlag folge und dass man jetzt auf einer gemeinsamen Linie sei, sagte ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner.

Auch die Ärztekammer begrüßt die Vorschläge, die schon nächstes Jahr in Kraft treten könnten. Wichtig für die Ärztevertreter wäre aber auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Landärzte - etwa ein Ende der langen Bereitschaftsdienste. Außerdem fordern sie das Aus für die Zugangsbeschränkungen an den Universitäten.

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