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Savedo-Gründer Christian Tiessen

Das Wettrennen unter den Finanz-Startups, die Bankkonten mit guten Zinsen vermitteln, hat sich in den vergangenen Monaten verschärft. Der Berliner Anbieter Weltsparen verkündete, mehr als drei Milliarden Euro Vermögen vermittelt zu haben. Eine Anlagesumme in Höhe von zwei Milliarden vermeldete der Hamburger Konkurrent Deposit Solutions etwa mit seiner Plattform Zinspilot. Um Savedo, den Dritten im Markt, war es dagegen ruhig. Vor einiger Zeit gab das FinLeap-Startup lediglich bekannt, 300 Millionen Euro vergeben zu haben. Ein großer Abstand zur Konkurrenz.

In den vergangenen Wochen war Savedo-Gründer Christian Tiessen dann auf der Suche nach einer neuen Finanzierungsrunde. Auch ein Verkauf an den größeren Konkurrenten Deposit Solutions aus Hamburg stand im Raum. Wie der jetzt bekannt gab, ist genau das geschehen.

Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Gerüchte über einen Notverkauf von Savedo wollte Deposit-Solutions-Gründer Tim Sievers nicht bestätigen: „Eine Ein-Euro-Transaktion war es nicht“, sagte er im Gespräch. Savedo-Gründer Tiessen sagt auf Nachfrage, es habe Angebote für die Finanzierungsrunde gegeben. Das Übernahme-Angebot sei für Savedo die „spannendere“ Alternative gewesen.

Savedo konnte die Konkurrenz kaum noch einholen

Klar ist: Der umkämpfte Markt konsolidiert sich. Marktbeobachter hatten Savedo keine großen Chancen mehr eingeräumt, Weltsparen und Deposit Solutions einzuholen. Das Hamburger Fintech will mit dem Zukauf nun vor allem im Endkunden-Geschäft wachsen. Bislang bietet es seinen Anlageservice auch Geldhäusern an, die Deutsche Bank gehört zu den Kunden.

Unter der Marke Zinspilot können Anleger den Dienst ebenfalls verwenden. Das Prinzip der Zinsvermittler: Die Kunden können über die Portale ihr Festgeld bei anderen europäischen Banken anlegen und so von den Zinsunterschieden in Europa profitieren. Savedo war im Endkunden-Bereich aktiv und soll Deposit Solutions bei der Expansion unterstützen. Savedo ist bereits in drei Ländern aktiv, die Marke bleibt bestehen.

Savedo läuft künftig mit der Technologie von Deposit Solutions, an dem Team von etwa 50 Mitarbeitern will der Hamburger Käufer zum Teil festhalten. Etwa die Hälfte werde übernommen, die übrigen Angestellten hätten ein Angebot von Finleap erhalten, sagt Sievers gegenüber Gründerszene. Eine internationale Expansion solle in den kommenden Monaten folgen. Auch Savedo-Gründer Christian Tiessen bleibe an Bord.

Bild: Savedo; Hinweis: WeltN24 war bei Savedo investiert. Axel Springer ist Gesellschafter der Business Insider Deutschland GmbH, dem Medienhaus von Gründerszene. Weitere Informationen zu Business Insider findet ihr hier: www.businessinsider.de/informationen/impressum