JUREBU WAR FÜR SIE IN JERUSALEM - DAS BIBLISCHE JERUSALEM (3/4)

Lesen Sie hier Teil 3 des Reiseberichtes von JUREBU über das biblische Jerusalem. JUREBU nahm am DRV-Israel-Workshop in Jerusalem teil.

Lesen Sie hier Teil 3 des Reiseberichtes von JUREBU über das biblische Jerusalem. JUREBU nahm am DRV-Israel-Workshop in Jerusalem teil, der auch Vorträge über die "Heilige Stadt" beinhaltete.

Grabeskirche Wandbild - Foto: JUREBU

Inhaltsverzeichnis

• Was bedeutet der Name Jerusalem?
• Die Menora
• Die Klagemauer
• Beten an der Klagemauer - Amida oder das Achtzehnbittengebet
• Gebetszeiten
• Gebetsbereiche der Frauen und Männer noch immer getrennt
• Ritual der kleinen Zettel mit Gebeten
• Der Ölberg
• Jüngstes Gericht am Ölberg
• Das Kidrontal
• Der Tempelberg
• Der Felsendom - Ältester Sakralbau des Islam
• Bauherr des Felsendoms
• Tempelberg - ein Politikum
• Die Grabeskirche

Was bedeutet der Name Jerusalem?

Es gibt folgende Namensdeutungen für Jerusalem:

• „Gründung (yru) des [Gottes] Schalim“ oder
• „Palast/Stadt (ūru) des Schalim“. ...

Der biblische Name "Zion" oder "Heilige Stadt" bezieht sich auf Jerusalem als Wohnsitz des einzigen Gottes, den Juden, Christen und Muslime verehren. Die heiligsten Stätten liegen in Jerusalem. In keiner Stadt auf dieser Erde finden Sie diese drei Religionen räumlich so eng miteinander verbunden.

Die Menora

Immer wieder trafen wir auf eines der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums. Die Menora ist ein sehr altes jüdisches Symbol und im Staatswappen Israels enthalten. Die siebenarmigen Leuchter erhellten früher die Tempel in Jerusalem. Juden sehen darin die Anwesenheit Gottes, denn Gott ist für Juden das Licht.

Die sieben Arme stehen für die sechs Tage der Schöpfung und den Sabbat als Ruhetag. Wie bei der Chanukkia (acht- oder neunarmiger Leuchter) werden an dem mittleren Dienerarm die übrigen Flammen entzündet.

An die Menora erinnert heute übrigens das Ewige Licht. Es brennt 24 Stunden lang über dem Tora-Schrank in jeder Synagoge.

Die Klagemauer

Der Besuch der Klagemauer war ein weiteres Highlight. Der Western Wall oder Kotel, hebräisch für Mauer, gilt als heiligster und spiritueller Ort im jüdischen Glauben. Juden glauben, dass im Tempel Gott zu den Gläubigen kommt. Deshalb kommen Juden aus der ganzen Welt zur Kotel, um zu beten.

Die 2.000 Jahre alte Mauer ist das erhaltene Stück des Herodianischen Tempels (zweiter Tempel). Dieser wurde nach der Rückkehr der Juden aus dem babylonischen Exil erbaut. Im Jahre 70 nach Christus zerstörten die Römer den letzten Tempel der Juden. Immer noch beten orthodoxe Juden für seinen Wiederaufbau.

Beten an der Klagemauer - Amida oder das Achtzehnbittengebet

Auffällig sind stehende männliche Betende an der Klagemauer. Sie beten das jüdische Hauptgebet. Es nennt sich Amida. Amidah bedeutet "Gebet im Stehen".

Amida Klagemauer Jerusalem

Gebetszeiten

Noch heute richten sich die jüdischen Gebetszeiten nach den alten Opferzeiten im Tempel. Die Regeln für koscheres Schlachten sind noch immer den früheren Opferritualen im Tempel angepasst.

Gebetsbereiche der Frauen und Männer noch immer getrennt

Frauen steht an der Klagemauer ein kleiner Gebetsbereich zur Verfügung. Er ist durch die mechitza (Trennwand) vom Männerbereich abgetrennt ist. Gemäß orthodoxer Tradition ist es Frauen dort nicht gestattet, den Tallit und die Tefilin zu tragen oder aus der Tora zu lesen.

Ritual der kleinen Zettel mit Gebeten

Eng mit den Gebeten verbunden ist das Ritual der kleinen Zettel mit Gebeten oder mit verschiedenen Segenswünschen. Diese Zettelchen werden von den Gläubigen in die Mauerritzen der Klagemauer gesteckt. Dem Glauben nach holt Gott diese Zettel ab. Die vielen Zettelchen werden zweimal im Jahr am Ölberg vergraben.

Der Ölberg

Vom Rundgang in Jerusalem geht es per Bus zum Ölberg. Der 809 Meter hohe Ölberg oder Mount of Olives zählt zu den bedeutendsten Orten im Judentum, Christentum und Islam.

Aussichtsplattform am Ölberg Jerusalem - Foto: JUREBU

Jüngstes Gericht am Ölberg

Auffällig sind die vielen jüdischen Gräber im Kidrontal (Abschnitt zwischen Ölberg und Tempelberg). Juden glauben, dass der Messias auf den Ölberg kommen und alle Toten auferwecken werde. Auf seinem Gang nach Jerusalem würde er das Kidrontal durchschreiten und dort das Jüngste Gericht abhalten.

Auch die Muslime glauben, dass im Kidrontal das Jüngste Gericht abgehalten wird. Nach ihrer Vorstellung soll vom Tempelberg zum Ölberg ein Seil gespannt werden, auf dem die Gerechten hinüber gelangen.

In der christlichen Lehre ist Jesus vom Ölberg in den Himmel aufgefahren.

Von der Aussichtsplattform oberhalb des jüdischen Friedhofs hatten wir einen herrlichen Blick auf den Ölberg und Jerusalem.

Das Kidrontal

Das Kidrontal ist ein Wadi, das den Tempelberg und die Altstadt von Jerusalem im Westen und den Ölberg im Osten voneinander trennt. Es verläuft in einem Bogen durch die Wüste Juda bis ans Tote Meer. Das Wadi Kidron wird heutzutage teilweise unterirdisch geführt. Bedeutende Stätten im und am Kidrontal sind die Todesangst-Basilika im Garten Gethsemane, der große jüdische Friedhof u. a.

Der Tempelberg

Der Tempelberg ist ein Hochplateau in der Altstadt von Jerusalem, errichtet von Herodes vor rund 2000 Jahren. Dieser Ort ist für die drei Weltreligionen Judentum, Christentum und den Islam von herausragender Bedeutung.

Tempelberg Jerusalem

Tempelberg: Salomo Tempel und Tempel des Herodes

Für Juden ist der Tempelberg der heiligste Ort. Hier standen der Salomo Tempel und  Tempel des Herodes.

Israel Museum, Salomo Tempel und Altstadt Jerusalem auf dem Tempelberg - Foto: JUREBU

Ein Modell im Israel Museum zeigt Tempel- und Palastbezirk mit Salomo Tempel (zweiter Tempel) vor etwa 2000 Jahren.

Tempelberg: Weg für alle Menschen zu Gott

Für Christen bedeutet der Tempelberg, dass beim Tod Jesu am Kreuz der Vorhang zum Heiligsten zerriss und den Weg für alle Menschen zu Gott eröffnete.

Tempelberg: Reise des Propheten Mohammed in den Himmel

Muslime sehen im Tempelberg den Ort, an dem ihr Prophet Mohammed die Himmelfahrt angetreten hat.

Felsendom Jerusalem

Der Felsendom - Ältester Sakralbau des Islam

Der Felsendom ist der älteste monumentale Sakralbau des Islams und eines der islamischen Hauptheiligtümer. Er soll zwischen 687 und 691 auf den Grundmauern des jüdischen Tempels errichtet worden sein. Er wurde im Lauf der Jahrhunderte vielfach restauriert, verändert und umfassend ergänzt, zuletzt Anfang der 1990er Jahre.

Bauherr des Felsendoms

Die Erbauung des Felsendoms wird dem Kalifen ʿAbd al-Malik ibn Marwān sowie dessen Sohn und Nachfolger al-Walīd ibn ʿAbd al-Malik (reg. 705–715) zugeschrieben. Dieser soll auch den Bau der al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg weitergeführt haben. Der Baubeginn war im Jahre 687. Die Fertigstellung war gemäß Bauinschrift 691–692.

Tempelberg - ein Politikum

Der Tempelberg ist heute ein Politikum höchsten Grades. Muslime bestreiten die Existenz der jüdischen Tempel. Streng orthodoxe Juden beten regelmäßig an der Klagemauer für den Aufbau des Dritten Tempels. Sie möchten die Moslems vom Tempelberg vertreiben und den Felsendom einebnen. Gemäßigte Juden treten für den Dritten Tempel ein, den Juden, Christen und Muslime gleichberechtigt besuchen dürfen.

Die Grabeskirche

Auch besuchten wir die Grabeskirche (Church of the Holy Sepulchre), die letzte Leidensstation von Jesus. Hier wurde Jesus laut Bibel gekreuzigt und vergraben. Die Grabeskirche zählt zu den größten Heiligtümern des Christentums.

Grabeskirche Jerusalem - Foto: JUREBU

Die Grabeskirche oder Kirche vom heiligen Grab liegt in der Altstadt Jerusalems. Sie wird von orthodoxen Christen auch als Auferstehungskirche (Anastasis) bezeichnet.

Grabeskirche-Kuppel mit Arkadenkranz - Foto: JUREBU

Die Grabeskirche ist der Sitz des griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem und des katholischen Erzpriesters der Basilika des heiligen Grabes.

Grabeskirche Kapelle - Foto: JUREBU

Es sind sechs christliche Konfessionen für die Verwaltung zuständig, die sich mehr streiten als miteinander auszukommen. Verstärkt wurde der Streit durch dubiose Landverkäufe des griechisch-orthodoxen Patriarchen. Folgende Kirchen sind in der Grabeskirche vertreten:

• Griechisch-Orthodoxe Kirche,
• Römisch-Katholische (Franziskaner) Kirche,
• Armenisch-Apostolische Kirche,
• Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien, 
• Koptisch-orthodoxe Kirche von Ägypten,
• Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche.

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