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Wasserfall und Glasbrücke: Donut auf dem Singapurer Flughafen

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Urwaldhalle für Singapurs Flughafen Im Dschungel von Changi

Giga-Wasserfall, Wald und Shoppingmall: Der Flughafen Singapur-Changi eröffnet demnächst das Großprojekt "Jewel". Nicht nur Passagiere sollen hier entspannen können.

Der Changi-Flughafen von Singapur hat schon so manchen Preis eingeheimst. Im vergangenen Jahr kürten Millionen Passagiere in einer Befragung den Airport zum beliebtesten der Welt - zum sechsten Mal in Folge. Und auch in diesem Jahr könnte das Drehkreuz zwischen Europa und Südostasien beziehungsweise Ozeanien wohl wieder eine Top-Position im Skytrax-Ranking bekommen.

Dabei ist die jüngste Neuerung des Flughafens, den über 65 Millionen Passagiere im Jahr frequentieren, noch gar nicht eröffnet. Ab dem 17. April nehmen die Betreiber nach und nach den Zentralbereich in Betrieb - einen 137.000 Quadratmeter großen ikonischen Glasbau, der die Terminals 1, 2 und 3 miteinander verbindet, zum Teil mit Fußgängerbrücken.

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Wasserfall und Glasbrücke: Donut auf dem Singapurer Flughafen

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Dieses "Jewel" genannte Großprojekt , an dem seit fünf Jahren gebaut wird, ist einmalig unter Flughäfen. Denn hier sollen nicht nur Passagiere beim Stopover entspannen und einkaufen können. Auch Besucher von außen wie Touristen und Einheimische haben Zutritt zu dem gläsernen Entertainmentkomplex.

"Das Herz und die Seele des Changi-Flughafens" könne neue Standards im Flughafendesign setzen, erklärte das verantwortliche Büro Safdie Architects  . Der 80-jährige gebürtige Israeli Moshe Safdie hat in Singapur auch das 2010 eröffnete Marina Bay Sands entworfen. Der Komplex aus drei in der Höhe durch den Skypark miteinander verbundenen Wolkenkratzern ist heute eines der Wahrzeichen der Stadt.

Wasserfall aus 40 Metern Höhe

In der Mitte des Donut-förmigen "Jewel"-Baus wird der Wasserfall "Rain Vortex" aus einem Trichter in der Mitte der Glaskuppel plätschern. Der nach Flughafenangaben größte Indoorwasserfall der Welt ergießt sich aus einer Höhe von 40 Metern, über sieben der insgesamt zehn Stockwerke. Während des Monsuns sollen etwa 40.000 Liter Regenwasser pro Minute hinabstürzen und zugleich den Bau und die Pflanzen dort kühlen und befeuchten. Im Gebäude werde das Wasser dann wiederverwertet - eine von mehreren Maßnahmen, um den Neubau nachhaltig zu gestalten.

Weitere Besonderheiten des Gebäudes: ein mittiger Garten über vier Stockwerke, das "Forest Valley" mit zwei Spazierpfaden, durch das die Flughafenbahn kreuzt. Hier bilden Tausende Bäume, Farne, Büsche und andere Pflanzen eine Art Dschungel. Und der "Canopy Park" im fünften Stock, ein 14.000 Quadratmeter großer Freizeitpark mit einer 50 Meter langen Glasbodenbrücke, zwei Gärten, Spiegelkabinett, Irrgarten und einem Veranstaltungsplatz. Dieser "Baumkronenpark" allerdings soll erst Mitte des Jahres eröffnet werden.

Verdopplung der Passagierzahlen mit Terminal 5

Doch die Zwischenstopp-Fluggäste und die Besucher sollen nicht nur flanieren und relaxen, sondern auch Geld ausgeben. Rund 280 Geschäfte, Restaurants und Snackbars liegen rund um den "Rain Vortex", darunter auch eine Brauerei des lokalen Tiger-Biers. Das 130-Zimmer-Hotel YotelAir eröffnet bereits am 12. April. Passagieren wird der Service von Early-Check-in-Lounges für 26 Fluggesellschaften geboten, insgesamt verkehren 100 Airlines am Changi.

Mit der "Jewel"-Eröffnung ist der Ausbau des Singapurer Flughafens jedoch noch längst nicht abgeschlossen. Durch den Bau des Terminals 5 - des dann größten des Airports - soll die Kapazität auf 135 Millionen Passagiere im Jahr fast verdoppelt werden. Pläne würden bereits erstellt, sagte der Transportminister von Singapur, Lam Pin Min, laut "The Straits Time"  im Parlament. Die Bauarbeiten für die Modernisierung und Erweiterung des Terminals 2 sollen demnächst beginnen - mit automatisierten Check-in- und Grenzschaltern und einer biometrischen Gepäckaufgabe.