Tag 21
Einen Monat gefiltertes Wasser fĂĽr eine Familie im Jemen

Gesundheit durch sauberes Wasser! Gesundheit durch sauberes Wasser!

Mit Wasserfiltern Krankheiten vermeiden im Jemen

Der Anblick der Landschaft im gebirgigen Norden des Jemens ist beeindruckend. Steile Berge voller Terrassenfelder wechseln sich ab mit den tiefen Schluchten und Tälern. Beeindruckend, aber auch herausfordernd für die lokale Bevölkerung – insbesondere im Hinblick auf die Wasserversorgung. Vom Hof der kleinen Dorfschule gehen Gruppen von Frauen hintereinander die schmalen, steinigen Pfade in alle Richtungen hinauf zu ihren Häusern in den Dörfern. Vor Einbruch der Dämmerung müssen sie Zuhause ankommen und dafür eine Schlucht überqueren, die vor Ort Wadi genannt wird. Das bedeutet zunächst 600 Höhenmeter hinunter, dann ein Stück durchs steinige Tal und schließlich 700 Höhenmeter wieder hinauf. Heute lohnt sich jeder dieser Meter aber besonders, denn auf ihren Köpfen tragen Sie einen bunten Karton. Darin befindet sich ihr neuer Wasserfilter. Während der Verteilaktion hörten die Frauen aufmerksam zu, wie sie den Filter installieren müssen. Die Freude war ihnen anzumerken, denn der Wasserfilter erspart ihren Familien in Zukunft viele Krankheiten und ermöglicht eine saubere Trinkwasserversorgung.

Notwendigkeit

 

Sauberes Wasser fĂĽr Familien in Hajjah und Ibb im Jemen.

Aktivität

 

Lokale NROs beschaffen Wasserfilter und verteilen sie an bedĂĽrftige Familien zur Trinkwasseraufbereitung.

Zählbare Leistung

 

Anzahl der Wasserfilter, die durch die gute Tat an Familien ausgegeben werden können.

Ergebnis

 

Familien und insbesondere deren Kinder leiden weniger unter Durchfallerkrankungen und anderen Erkrankungen.

Systemrelevante Wirkung

 

Die Gesundheitssituation der Familien verbessert sich nachhaltig und führt langfristig zu besseren Einkommens- und Bildungsmöglichkeiten.

Hintergrund

Seit 2015 tobt im Jemen ein Krieg. Der Konflikt eskalierte nachdem Anhänger des im Norden des Landes lebenden Huthi-Stammes die Kontrolle über die Hauptstadt Sana’a und anschließend weite Teile des Landes übernahmen. Die im Zuge des „Arabischen Frühlings“ angestoßenen Dialog- und Reformprozesse kamen zum Erliegen. Eine regionale Militärallianz, angeführt von Saudi Arabien griff mit Luftangriffen und einer Seeblockade in den Konflikt ein, um Präsident Hadi gegen die Rebellen zu unterstützen. Berichten des Deutschlandfunks zufolge (2019) steckt der Krieg in einer Sackgasse. Ein im Jahr 2018 in Stockholm verhandeltes Friedensabkommen sah einen Waffenstillstand, die Unterstützung von humanitärer Hilfe durch alle Beteiligten und den Austausch von Gefangenen vor. Doch schon wenige Monate nach der Unterzeichnung des Abkommens berichteten internationale Beobachter, dass das Abkommen nicht eingehalten wird (Guardian, 2019). Menschenrechtsorganisationen berichten von regelmäßigen Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen durch beide Parteien. Die humanitäre Versorgungslage im Jemen ist seit einigen Jahren katastrophal. Im Jahr 2017 brach im Jemen eine Choleraepidemie aus. Rund eine Million Menschen infizierten sich mit der Krankheit. Knapp 80 Prozent der Bevölkerung ist auf humanitäre Unterstützung angewiesen (Clarke G. et al., 2019).

Zugang zu sauberem Trinkwasser ist für das Überleben der Landbevölkerung unbedingt notwendig. Verschmutztes Wasser stellt ein großes Risiko dar und kann zu schweren Krankheiten führen. Durchfallerkrankungen sind eine der häufigsten Todesursachen für Kinder unter 5 Jahren. Jeden Tag sterben weltweit über 700 Kinder an Durchfallerkrankungen, als Folge von verschmutztem Wasser und mangelnder sanitärer Versorgung (UN Water, 2019). Umgekehrt ist laut UN-OCHA die Verbesserung der Wasserversorgung und Wasserqualität ein effektives Mittel, um Epidemien wie Cholera im Jemen einzudämmen und die Ernährungssituation zu verbessern.

Im ländlichen Jemen haben gerade einmal 22 Prozent der Menschen einen Wasseranschluss (Clarke G. et al, 2018). Die Mehrheit muss das Wasser aus Quellen, Brunnen und Regenwasserauffangbecken in der Umgebung holen und in Kanistern in ihre Häuser tragen. Beim Einfüllen und Transport lässt sich eine Verunreinigung des Wassers kaum vermeiden. Dies wird auch an der Zahl von Durchfallerkrankungen und immer wieder auftretenden Cholera-Epidemien deutlich. Viele Familien können es sich eine Verbesserung ihrer Situation finanziell nicht leisten. Circa 80 Prozent der Jemeniten leben von weniger als zwei US Dollar pro Tag und somit unterhalb der Armutsgrenze (Clarke G. et al.,2018).

Die gute Tat

Mit Deiner heutigen Spende erhalten bedürftige Familien in Hajjah und Ibb Zugang zu sauberem und gefiltertem Trinkwasser. Die Haushaltswasserfilter sind robust und einfach zu handhaben. Sie verursachen keine laufenden Kosten. So verbessert sich die Versorgung mit sauberem Wasser erheblich. Mit dem Filter können die Familien das Wasser aufbereiten. Familienmitglieder, insbesondere Kinder, werden dann seltener krank. So lassen sich Krankheiten und Epidemien wie Cholera bekämpfen, die durch verschmutztes und unsauberes Trinkwasser auftreten. Diese Maßnahme verbessert die Lebensqualität und verringert krankheitsbedingte Ausfälle in Schule und Beruf.

Hajjah, Jemen

ĂśberJemen

Sana'a

Sana'a

Hauptstadt

30.500.000

30.500.000

Einwohnerzahl

1.239

1.239

Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

Rang 178 von 189

Rang 178 von 189

Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)

Im 16. Jahrhundert war der Jemen das einzige Land, das Kaffee exportiert hat; die Hafenstadt Mokka wurde namensgebend.