„Ich habe früher Hostess mit Escort verwechselt“

© Flickr / Autoviva

Leben und Lieben

„Ich habe früher Hostess mit Escort verwechselt“

Meine Recherchen zeigen, warum viele junge Frauen gern Messe-Hostess sind, obwohl es wohl kaum eine sexistischere Branche gibt – und warum es für sie so schwierig ist, bei Problemen Hilfe zu finden.

Profilbild von Carina Kaiser

Clara* hat alle 25 Mädels für einen letzten Outfit-Check versammelt, bevor jede auf ihre Position muss. Noch sind die riesigen Messehallen der IAA – der deutschlandweit größten Automobilmesse – nicht beheizt, trotzdem stehen die Hostessen in kurzen roten Kleidern und hohen Lackschuhen auf der Fläche. Alle jung, schlank, gut gestylt.

Im Hintergrund schallt der Werbespot eines bekannten Automobilherstellers in Dauerschleife durch die Hallen. Neben den Frauen parken die neuesten schnittigen Automodelle. Für die nächsten 14 Tage wird diese künstlich erschaffene Erlebniswelt der Arbeitsplatz einiger hundert Hostessen sein. Es ist Claras absolute Lieblingsmesse, erzählt sie mir mit leuchtenden Augen, während wir auf ihrer Couch ihre letzten größeren Hostess-Einsätze rekonstruieren.

Ein großer britischer Autohersteller hatte die junge Hostess-Gruppe in diesem Jahr über eine Agentur für seinen Messestand gebucht. Sein Anspruch: Die Frauen sollen nicht zu aufreizend sein, aber trotzdem ein bisschen mit den Männern flirten.

Eine Hostess soll das Produkt „visuell aufwerten“

Im selben Jahr war Clara Chefhostess auf der Messe. Das bedeutete mehr Verantwortung für ein paar Euro mehr Stundenlohn. In der Regel verdient eine Hostess zwischen 9,50 und 13,00 Euro die Stunde. Als Modelhostess gibt es sogar etwas mehr, erzählt mir eine junge Frau mit makellosem Make-up und angeklebten Wimpern ein paar Monate später auf der Berliner Messe. Sie arbeitet hauptberuflich als Model, wird aber oft für Produktpräsentationen auf großen Messen gebucht – um das präsentierte Produkt „visuell aufzuwerten“, erklärt sie. Die junge Frau weiß, was sie in dem Beruf erwartet. „Je weniger ich trage, desto mehr Geld bekomme ich.“

Auch für Clara gehört es zum Job, dass die männlichen Besucher sich nicht nur für die Autos interessieren, sondern zum „Hostess-Gucken“ kommen. „Wenn dich die Blicke stören, darfst du dir das aber nicht anmerken lassen, das ist unprofessionell“, sagt sie. Auf der IAA arbeitete sie nicht nur als Chef-Hostess, sondern auch als Produktberaterin („Explainer“), wie die meisten Frauen der jungen Hostess-Gruppe. Das bedeutet, dass sie alle grundlegenden Informationen zu den Produkten kennen muss: Wie schnell die Autos fahren, welche Extras Kunden bestellen können.

Clara macht den Job aus Leidenschaft. Sie sagt, dass er sie aus dem täglichen Lerntrott des Studiums rausholt. Bis heute hat sie locker 30 bis 40 Einsätze hinter sich. Für sie ist es kein Problem, dass Agenturen bei der Auswahl der jungen Frauen streng aussortieren.

„Es gibt schöne Frauen, wenn sie dann aber eine Ausstrahlung wie eine Kartoffel haben, bringt das nichts“, sagt Clara.

Man kann darüber streiten, ob man es gut findet, dass Frauen Jobs machen, die sie auf ihr hübsches Aussehen reduzieren. Verbieten kann man es ihnen nicht. Trotzdem wirkt die Arbeit der Hostess wie ein seltsames Überbleibsel aus Zeiten, in denen niemand ein Problem damit hatte, wenn man Frauen in Miniröcken als Deko-Objekte neben Waren verteilte, die Männer kaufen sollten.

Dass Clara das okay findet, irritiert viele Frauen: Weil sie einen Job macht, in dem sie Ärger mit dem Chef bekommt, wenn sie ihre hochhackigen Schuhe zu früh am Tag gegen flache austauscht oder ihr Make-up nicht dick genug aufträgt. Ein Job, in dem sie zwar für ihre Tätigkeit als Standbetreuerin bezahlt wird, ihre Figur und ihr Lächeln auf der Fläche letztendlich aber mehr zählen.

Ich habe 32 Hostessen nach Sexismus in der Branche gefragt

Als vor über einem Jahr Frauen anfingen, unter dem Hashtag #MeToo in sozialen Netzwerken über sexistische Erfahrungen zu berichten, erschienen in den Medien mehr und mehr Berichte, in denen sich Hostessen über den Sexismus ihrer Branche äußern. Unter Überschriften wie „Horrorjob Hostess“, „Ihr Süßen“ oder „Die MeToo-Debatte kommt nicht an“ kamen die Frauen zu Wort. Man könnte also meinen, die Bewegung hätte sich bis an die Messestände vorgearbeitet, als wären Claras Tage in dem Job gezählt. Aber stimmt das wirklich?

Ich habe selbst einige Jahre an Hostess-Erfahrung hinter mir und habe meine Zweifel. Deshalb wollte ich dieser Frage auf den Grund gehen. Für meine Recherche habe ich nicht nur eine Umfrage bei den KR-Mitgliedern gemacht, sondern bin direkt an die Quelle gegangen: zu den Hostessen auf einer Berliner Messe.

Insgesamt habe ich 32 Hostessen befragt. Repräsentativ sind meine Ergebnisse nicht, aber sie haben ein gemischtes Bild ergeben: Etwa die Hälfte meiner Gesprächspartnerinnen fallen in Claras Kategorie und sehen den Job als Ego-Kick. Sie haben kein Problem damit, Männer in ihre Schranken zu weisen oder Belästigungen zu ignorieren.

Harte Übergriffe, erklärten die Frauen, seien die absolute Ausnahme in dem Job. Keine der Frauen, mit denen ich gesprochen habe, ist jemals selbst sexuell belästigt worden. Mehr noch: Viele Hostessen meinten wie Clara, es störe sie gar nicht, dass man sie als Dekostücke betrachtet und wegen ihres schönen Aussehens anheuert. Ihr Problem ist ein ganz anderes: Wer hält ihnen den Rücken frei, falls doch mal ein Mann übergriffig wird?

Auto-Zeitschriften schreiben von der „Sahne auf dem Himbeerkuchen“

Automobilausstellungen ziehen weltweit ein großes Publikum an. Die IAA in Frankfurt war 2017 mit rund 813.000 Besuchern die viertgrößte Fachmesse für Automobile weltweit. Automessen sind bekannt dafür, dass überall leicht bekleidete junge Frauen neben den Modellen stehen.

Das gehöre zur Verkaufe, heißt es in vielen Artikeln. 2014 beschreibt die Bild-Zeitung die Aufgabe von Hostessen auf der Automechanika – einer Fachmesse für Automobilwirtschaft – so: „Gut aussehen, damit Schrauber, Händler und Fachbesucher an den Stand kommen. Sexy sells!“. Computerbild zeigt im Folgejahr eine Bilderstrecke der „heißesten Babes auf der IAA“. Und auto motor und sport nennt 2017 Hostessen „das Salz in der Suppe, die Sahne auf dem Himbeerkuchen, das Öl im Kreislauf der Trockensumpfschmierung“.

Es liegt auch an solchen Berichten, dass das freundliche und zuvorkommende Auftreten, das Hostessen den Besuchern entgegenbringen, manchmal als zweideutige Einladung missverstanden wird. „Es gibt reiche Kerle, die denken, sie könnten sich eine Hostess einfach nehmen, als wären sie Freiwild“, erzählt mir eine Hostess auf der Fläche der „Autotage Berlin“ Messe. Mit ihrem knallroten Lippenstift und dem vielen Glitzerschmuck sticht sie auf der sonst so tristen Fläche aus der Menge heraus. „Mir ist es schon passiert, dass ein Besucher mit einer Kamera am Schuh versucht hat, zwischen meine Beine zu fotografieren“, sagt sie. Auch Kosenamen wie „Zuckerschneckchen“ oder „Mäuschen“ bekomme sie oft hinterhergerufen.

Das Internetportal car4you hat in einer Infografik die wichtigsten Fakten zum Thema Messe und Hostessen zusammengefasst. Demnach enden 93 Prozent der Hostess-Bekleidung oberhalb des Knies, 58 Prozent der Frauen tragen High Heels (durchschnittlich 8,3 Stunden pro Tag) und drei der zehn dümmsten Anmachsprüche klingen etwa so: „Kann man dich Probefahren“, scharfes Fahrgestell, „Gibt es dich zum Auto dazu“? Insgesamt ist das Arbeitsfeld von Messehostessen aus Genderperspektive noch wenig erforscht, schreibt Tanja Kubes in ihrer Studie „Fieldwork on High Heels“.

Trotzdem scheint der Job für junge Frauen eine starke Anziehungskraft zu haben. InStaff, eine Online-Plattform für temporäre Jobs, verzeichnet über 50.000 Personalprofile von Hostessen, Promoter, Models oder Verkäufer für alle Arten von Event- und Temporärjobs in Deutschland. Eine andere übersichtliche Seite zeigt hier auf einen Blick den Großteil aller Promotion-Agenturen in Deutschland. Messe-Städte wie Frankfurt zählen rund 140 Agenturen. Im Vergleich zu Berlin (242) oder Köln (282) sind das sogar noch wenig. In kurzfristigen Job-Anfragen, die fast täglich per E-Mail von Agenturen an die Hostess-Verteiler verschickt werden, steht oft: „Fragen Sie gerne auch Ihre Freundinnen und Kommilitonen.“

Eine Hostess braucht Fachwissen, aber kaum jemand weiß das

Kaum jemand weiß, was eine Hostess eigentlich macht. „Als ich das erste Mal davon gehört habe, dachte ich, das wäre ein Job als Escort“, erzählt Clara. Das Missverständnis kommt daher, dass die Gastgebertätigkeit der Hostess häufig in den Hintergrund rückt. Dabei gibt es unterschiedliche Aufgabenbereiche: Eine Messehostess kann im Service, als Explainer (geschulte Fachberaterin auf dem Stand) oder als Modelhostess eingesetzt werden. Die verschiedenen Positionen setzen eine unterschiedliche Vorab-Schulung voraus und werden unterschiedlich bezahlt. Hostessen müssen also durchaus Fachwissen haben, um ihre Arbeit zu machen.

Davon ahnt wenig, wer die Messehallen zum ersten Mal betritt. Um fast jedes Aussteller-Auto scharen sich schlanke Hostessen. „Wie soll man denn sonst die Leute auf die Messe locken?“, entgegnet ein Besucher der Berliner Messe auf meine Frage, ob die Schau nicht auch ohne Hostessen funktionieren könnte. „Mir werden meine Fähigkeiten in 99 Prozent der Fälle abgesprochen“, sagt eine Hostess, und fast alle ihrer befragten Kolleginnen bestätigen das.

Der Begriff „Hostess“ kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „Gastgeberin“. Gibt man „Hostess“ allerdings bei Google ein, wird als zweiter Suchvorschlag der Wikipedia-Eintrag von „Hure“ angeboten. Sucht man nach Synonymen oder sinnverwandten Wörtern von Hostess, werden neben „Nutte“ und „Prostituierte“ noch „Callgirl“, „käufliches Mädchen“ und andere Wörter dieser Art aufgelistet.

Die Agenturen tun das ihrige, um dieses Bild zu bedienen. Auf den Seiten der Agenturen – die unzählige Hostessen vermitteln – werden sie mal in Shorts oder bauchfreiem Top, mal in kurzen Kleidchen oder Rock und Bluse präsentiert. Aufgereiht und mit dem breitesten Lächeln, die Hände in die Taille gestützt, ein Bein eingeknickt, eins durchgestreckt.

© Eurotess

Agenturen haben Druckmittel, die leider funktionieren

Sarah* hat einige Jahre auf der IAA gearbeitet, in einem Jahr auch als Chef-Hostess. Sie erinnert sich noch an den Morgen, an dem die Agenturchefin die Hostessen-Gruppe auf der Fläche besuchte. „Sie hat die Mädchen wie Soldaten in Reihe aufstellen lassen und dann bei einer nach der anderen geprüft, ob der rote Lippenstift farblich genau zu den roten Nägeln passt. Außerdem durfte die Strumpfhose nicht zu blickdicht sein“, berichtet Sarah. Ein Mädchen aus der Gruppe brach in Tränen aus, als die Agenturchefin sie abkanzelte, weil sie nicht genug Make-up aufgelegt hatte.

Als Chefhostess bekam Sarah ein Vorab-Training, eine Art Führungsseminar. Dort wurde aber mit keinem Wort erwähnt, wie sie mit sexistischen Begegnungen umgehen kann. „Hauptsache, der Kunde bekommt von alldem nichts mit“, hieß es seitens der Agentur. Auf die Frage, wie sie sich bei sexuellen Übergriffen verhalten solle, antwortete der Chef der Agentur, die Mädchen seien selber schuld, wenn man sie anmacht – sie müssten sich ja nicht so aufreizend anziehen. Die Kleider der Hostessen wurden von seiner Agentur gestellt.

Es geht aber auch anders: „Es gibt Agenturen, die setzen sich für dich ein, aber die muss man erst einmal finden“, erzählt mir Jana*, eine schlanke Frau mit großen braunen Rehaugen. Ihre jetzige Agentur habe sich sogar von einem Kunden getrennt, nachdem sie gemerkt habe, dass er nicht gut mit den Hostessen umging.

Die Wahrscheinlichkeit, an eine schlechte Agentur zu gelangen, sei leider sehr hoch. „Oft sind die großen Agenturen die Schlimmsten“, sagt Jana. Sie halten sich nicht an den Vertrag oder nehmen in Kauf, dass Hostessen angemacht werden, nur um die Kunden nicht zu vergraulen.

Mit dem Geld haben die Agenturen auch die Macht über die Frauen in der Hand. „Die trennen sich eher von der Hostess als vom Kunden, denn du bist schnell ersetzt“, sagt Jana. Schon oft habe sie mitbekommen, wie das abläuft: Die Agentur findet für die nächsten Einsätze Ausreden, warum eine Hostess, die sich zu Wehr setzt, nicht wieder gebucht wird.

Wer sich auf der Messefläche mit Belästigungen abfindet und sein Unbehagen darüber gut verstecken kann, gilt als professionell und bekommt in Zukunft lukrativere Jobs angeboten.

Agenturen machen beim Thema Diskriminierung die Augen zu

So bewertet eine Hostess die Agentur, für die sie gearbeitet hat (am 19. 11.2018 erstellter Screenshot einer Kritik, die inzwischen gelöscht ist).

Ich habe die Agentur mit den beschriebenen Anschuldigungen konfrontiert. Dort wies man mit der Begründung, manchmal habe der Kunde eben spezielle Wünsche, jegliche Schuld von sich. „Bei uns würde so etwas niemals vorfallen“ oder „Das klingt mir fremd, da kann ich nichts zu sagen“, hieß es bei anderen Agenturen.

Krautreporter-Mitglied Carolin hat sich auf meinen Aufruf hin gemeldet, sie hat vor sechs Jahren ein Praktikum in einer Eventagentur gemacht. Sie berichtet von wählerischen Kunden, denen die Agentur aber auch nie widersprochen hat. „Da hieß es dann, dem kannst du keine mit Größe 38 anbieten.“ Außerdem war festgelegt, welche Haarfarbe die Frauen haben durften. Wer nicht gefiel, wurde abgelehnt.

Während einer Veranstaltung bat sie der Agenturchef, Fotos von allen Hostessen zu machen. „Ich sollte ihnen sagen, dass es nur um die Outfits geht.“ Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Kunde unzufrieden mit der Auswahl der Hostessen war. „Manche waren ihm wohl zu dick, zu ungepflegt, zu wenig hostessig“, berichtet Carolin weiter. „Die Fotos, die ich machen sollte, wurden am Tag nach der Veranstaltung auf DIN A4 gedruckt, sodass er mit der Teamleiterin genau analysieren und besprechen konnte, warum ihm die jungen Frauen nicht gefallen haben.“

Warum kommen Agenturen damit durch? Weil es keinen über ihnen stehenden „Aufpasser“ gibt, der ihnen das verbietet, sagt Holger Detjen. Detjen arbeitet in der Arbeitsrechtsberatung und ist darüber hinaus seit 20 Jahren ehrenamtlicher Richter bei einem Arbeitsgericht. Er weiß, wer sich gegen die schlechten Arbeitsbedingungen der Agenturen wehren will, hat kaum eine Chance.

„Die Hostessen unterschreiben Arbeitsverträge der Agenturen, in denen mindestens zehn Klauseln stehen, die rechtlich gar keine Gültigkeit haben“, sagt Detjen.

Lea* hat langjährige Hostess-Erfahrung. Sie weiß, dass man in dem Job auf sich allein gestellt ist. „Ohne Mut, Selbstwertgefühl und Humor kann er dein Selbstbewusstsein zerstören“, sagt sie. Deswegen macht sie den Mund auf, sobald sie diskriminiert wird. „Ich bin sauer auf Frauen, die das über sich ergehen lassen.“

Das wird auch so weitergehen, solange die schwarzen Schafe unter den Agenturen dulden oder sogar billigend in Kauf nehmen, dass ihre Hostessen schlecht behandelt werden, und das Interesse der Kunden über die Sicherheit der Frauen stellen.

Immerhin: Vielleicht kann das Internet dafür sorgen, dass die Branche sich wandeln muss. Auf dem Bewertungsportal 4promo.de können Hostessen öffentlich Rezensionen über Agenturen schreiben und sich an anderen orientieren. Es soll helfen, die schwarzen Schafe unter den Agenturen auszusortieren.

„Außerdem sage ich Freundinnen immer, von welchen Agenturen sie besser die Finger lassen sollten“, erklärt Lea. Wenn jede Hostess das machen würde, wären die verantwortungslosen Agenturen schnell vom Markt.

Es sind erfahrungsgemäß die kleinen Agenturen, die sie weiterempfiehlt. „Hier geht es wirklich um dich als Mensch, du bist denen nicht egal“, sagt Lea. „Die sind bei Problemen immer erreichbar und setzen sich für dich ein.“


Die Namen* der Hostessen wurden auf ihren Wunsch hin geändert.

Redaktion: Theresa Bäuerlein; Schlussredaktion: Vera Fröhlich; Fotoredaktion: Martin Gommel.