Wirtschaft

Urteil in Frankreich Unkrautgift von Bayer verliert Zulassung

In Frankreich hat der Bayer-Konzern eine Niederlage erlitten.

In Frankreich hat der Bayer-Konzern eine Niederlage erlitten.

(Foto: picture alliance / Oliver Berg/d)

Bayer darf sein Unkrautvernichtungsmittel Roundup Pro 360 nicht mehr in Frankreich vertreiben. Ein Gericht verweigert dem glyphosathaltigen Herbizid die Zulassung wegen möglicher krebserregender Wirkung. Kritiker des Konzerns sprechen von einer "sehr wichtigen Entscheidung".

Ein Gericht in Frankreich hat dem Unkrautgift Roundup Pro 360 des deutschen Bayer-Konzerns die Zulassung entzogen. Die zuständige Behörde habe bei der Zulassung nicht berücksichtigt, dass das Herbizid mit dem Bestandteil Glyphosat eine womöglich Krebs erregende Wirkung auf den Menschen habe, erklärte das Verwaltungsgericht in Lyon. Die Kläger sprachen von einer "sehr wichtigen Entscheidung", die grundsätzlich alle Roundup-Produkte in Frankreich betreffe.

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Das glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel Roundup gehört zu Bayer, seitdem der Leverkusener Konzern im vergangenen Jahr den US-Hersteller Monsanto übernommen hatte. Seitdem steht Bayer gewaltig unter Druck. In den USA wurde Monsanto im August zur Zahlung von Schadenersatz an einen früheren Hausmeister verurteilt, der Produkte wie Roundup für seine Krebserkrankung verantwortlich macht. Dort sind mehr als 9000 weitere Klagen anhängig.

In Frankreich geht der unabhängiger Expertenrat CRIIGEN gegen Glyphosat vor, dem die frühere Umweltministerin Corinne Lepage vorsteht. Der Rat hatte die Zulassungs-Entscheidung für Roundup Pro 360 vor dem Gericht in Lyon angefochten.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will Glyphosat bis spätestens 2021 aus dem Verkehr ziehen. Mit dem Vorstoß für ein Verbot scheiterte er aber im Parlament. Die EU verlängerte die Zulassung für Glyphosat Ende 2017 gegen französischen Widerstand.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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