Krankenkassen sollen medizinisches Fettabsaugen bezahlen
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Will Menschen mit Fettverteilungsstörungen helfen: Gesundheitsminister Jens Spahn (SPD) Bild: dpa
Bisher bezahlen die Kassen nur konventionelle Behandlungen gegen „Reiterhosen“. Gesundheitsminister Spahn geht das nicht weit genug. Vor allem aber will er seinem Ministerium mehr Befugnisse verschaffen.
Die Krankenkassen sollen nach dem Willen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) künftig das Absaugen von Körperfett bezahlen. „Bis zu drei Millionen Frauen mit krankhaften Fettverteilungsstörungen leiden täglich darunter, dass die Krankenkassen ihre Therapie nach einem Gerichtsurteil nicht bezahlen“, sagte Spahn der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Ihnen wollen wir schnell und unbürokratisch helfen.“
Die Kassen weigern sich, diese „Liposuktion zur Behandlung des Lipödems“ zu bezahlen. Bei der von Patientengruppen stark beworbenen Methode sei „der Nutzen noch nicht hinreichend belegt“. Das hat die Selbstverwaltung der Ärzte, Krankenhäuser und -kassen, der gemeinsamen Bundesausschuss, im Juli 2017 festgestellt. Er entscheidet bisher darüber, welche Therapien erstattet werden. Die damals beschlossene eigene Untersuchung ist anderthalb Jahre später „noch in der Vorbereitung“, wie eine Sprecherin sagte. Bisher zahlen die Kassen nur konventionelle Methoden zur Behandlung der Fettablagerungen an Hüften und Oberschenkeln, die umgangssprachlich als „Reiterhosen“ verballhornt werden.
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