Historische Sitzverschiebung im Nationalrat – die Resultate im Überblick

Die Resultate aus allen Kantonen und allen Gemeinden.

NZZ Visuals / Editorial Tech
Drucken

Betrachtet man die Parteistärken über längere Zeit, so markiert 2019 einen möglichen Wendepunkt und eine Fortführung, je nach Partei.

Der Wähleranteil der SVP fällt unter die Marke von 2003, als die Partei zur stärksten der Schweit avancierte. Die Grünen und die GLP hingegen erzielen beide das beste Ergebnis ihrer Geschichte, die Grünen überholen die CVP und sind erstmals vierstärkste Kraft im Land.

Für die Traditionsparteien SP, FDP und CVP setzt sich der Niedergang fort. Während die CVP weniger verlor als erwartet, müssen SP und FDP spürbare Verluste hinnehmen. Mitte der 90er-Jahre waren die beiden Parteien die stärksten der Schweiz, heute sind beide näher bei der 15%-Marke als bei 20%.

Entwicklung der Parteistärken national

Wähleranteil bei Nationalratswahlen in der Schweiz, in Prozent
SVP
SP
FDP
CVP
GP
GLP
BDP

Die Wahlbeteiligung lag 2019 bei 45,1 Prozent – fast 3 Prozentpunkte tiefer als bei der vergangenen Wahl. Der Rückgang überrascht, Experten waren eher von einem Anstieg ausgegangen, aufgrund Mobilisierungseffekten von Klima- und Frauenstreik. Gut möglich, dass die Mobilisierung im linken Spektrum zwar stattgefunden hat, gleichzeitig aber viele traditionell bürgerliche und rechte Wähler diesmal auf ihre Stimme verzichtet haben.

Die Wahlbeteiligung sinkt überraschenderweise

Wahlbeteiligung bei Nationalratswahlen, in Prozent

Projektleitung: David Bauer, Marie-José Kolly. Entwicklung: Beni Buess, Sharon Funke, Roman Karavia, Philip Küng, Manuel Roth. Design: Joana Kelén. Datenrecherche: Nikolai Thelitz. Mitarbeit: Simon Hehli, Michael Surber. Unsichtbare HelferInnen: Alle im Ressort Visuals, die uns den Rücken freigehalten haben und sich um andere Dinge gekümmert haben. Daten: Bundesamt für Statistik, Websites der Kantone, gfs.bern (Hochrechnungen)

Mehr zu den Wahlen 2019