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Exklusiv Rocket Internet bekommt weiteren Milliarden-Fonds

Oliver Samwer baute Rocket Internet als Firmenfabrik für Start-up-Ideen auf – inzwischen hat sich seine Firma zum Geldgeber gewandelt
Oliver Samwer baute Rocket Internet als Firmenfabrik für Start-up-Ideen auf – inzwischen hat sich seine Firma zum Geldgeber gewandelt
© Getty Images
Ein neuer Fonds von Rocket Internet hat 1 Mrd. Dollar eingesammelt – und damit ein Zwischenziel erreicht. CEO Oliver Samwer sucht nun nach Investitionsmöglichkeiten: Es gebe „mehr Kapital als Ideen“

Der Berliner Start-up-Investor Rocket Internet zementiert seinen Status als Europas größter Risikokapitalgeber. Nach Capital-Informationen (Ausgabe 10/2019, EVT 19. September) hat das Unternehmen für seinen zweiten Investmentfonds das Zwischenziel von 1 Mrd. Dollar erreicht. Seit 2018 wirbt CEO Oliver Samwer Kapital für den sogenannten Rocket Internet Capital Partners Fund II ein. Er hofft, nun noch weitere 500 Mio. Dollar einsammeln zu können.

Anfang 2016 hatte Samwer den ersten Capital-Partners-Fonds im Umfang von 1 Mrd. Dollar aufgelegt, mit dem Rocket Internet weltweit Start-ups in allen denkbaren Branchen finanziert. Er investiert stets an der Seite des Rocket-Investment-Arms Global Founders Capital und finanziert weltweit Start-ups in allen denkbaren Branchen.

Die neue Capital - ab dem 19. September im Handel
Die neue Capital - ab dem 19. September im Handel

In den vergangenen Jahren hat sich Samwers Unternehmen vom Inkubator zum normalen Risikokapital-Investor gewandelt, wenn auch zu einem vergleichsweise großen und aktiven. Die Rocket-Holding selbst verfügt bereits über eine prall gefüllte Kriegskasse: 3,6 Mrd. Euro waren es zum Zeitpunkt der Hauptversammlung im Juni. Dort gab Samwer zu, man habe „im Moment mehr Kapital als Ideen“. Auch daher investiert er inzwischen lieber, als selbst Firmen aufzubauen.

Im E-Commerce-Markt, wo Rocket jahrelang den Ton angab, gibt es kaum noch Marktlücken. Als neue Fokusbereiche gibt Samwer Finanz- und Immobilientechnologien, Softwaremodelle und das Geschäft mit Unternehmenskunden aus. Um flexibler agieren zu können, ließ sich Rocket bei der Hauptversammlung im Juni einen deutlich erweiterten Geschäftszweck genehmigen – sogar Glücksspiel- und Wettgeschäfte sowie Feinmechanik und Maschinenbau sind nun laut Satzung erlaubt.

Ob ein Start-up-Investor überhaupt an die Börse gehört, wird inzwischen auch in der Rocket-Führung kontrovers diskutiert. Samwer hat seit dem IPO vor fünf Jahren Probleme, dem Kapitalmarkt sein Geschäftsmodell schlüssig zu erklären. Der Aktienkurs lag Anfang September rund 40 Prozent unter dem Ausgabepreis von Oktober 2014.

Der Beitrag stammt aus der neuen Capital-Ausgabe , die am 19. September erscheint. Interesse an Capital? Hier geht es zum Abo-Shop , wo Sie die Print-Ausgabe bestellen können. Unsere Digital-Ausgabe gibt es bei iTunes und GooglePlay

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