Schwerer Stadtbahnunfall in Bielefeld: Autofahrer aus Bünde lebensgefährlich verletzt

Bielefeld/Bünde. Schwerer Stadtbahnunfall an der Artur-Ladebeck-Straße in Bielefeld: Ein Hyundai-Kleinwagen ist am späten Montagmittag mit einer Stadtbahn der Linie 1 kollidiert, der Fahrer wurde dabei lebensgefährlich, zwei weitere Insassinnen wurden leicht verletzt. Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten den in seinem Auto eingeklemmten Mann (65) aus Bünde mit schwerem Gerät aus dem Autowrack befreien. Der Fahrer war gegen 13.35 Uhr mit seinem weißen Hyundai i10 auf der Artur-Ladebeck-Straße in Richtung Brackwede unterwegs, als er auf Höhe der Straße Am Ellerbrocks Hof entweder links abbiegen oder drehen wollte. Mehreren Fahrzeugen vor ihm gelang nach Angaben der Polizei das Wendemanöver. Der Bünder muss trotz gelb blinkenden Springlichts die von hinten heran nahende Stadtbahn der Linie 1 übersehen haben, die in Richtung Senne unterwegs war. Die Bahn erfasste den mit insgesamt drei Personen besetzten Kleinwagen aus Bünde auf Höhe der Fahrertür mit großer Wucht und schob das Fahrzeug mehrere Meter vor sich her ins Gleisbett. Notärztin erkennt sofort akute Lebensgefahr Der 65-Jährige am Steuer wurde bei der Kollision im Wageninneren eingeklemmt. Die Beifahrerin (61) und eine weitere Frau (59) aus Bünde auf dem Rücksitz wurden dabei leicht verletzt. Zufällig ganz in der Nähe des Unfallortes arbeitete Dr.-Oetker-Gärtner Stefan Hoffmann. Er kam den Insassen sofort zur Hilfe und bog als erstes mit großer Kraftanstrengung die völlig verbogene Tür des Wagens auf. Der gelernte Ersthelfer seines Betriebes sah sofort, wie schwer es den 65-Jährigen getroffen hatte. "Ich habe seinen Kopf gestützt, weil er immer wegzukippen drohte und dann habe ich ihn immer wieder angesprochen, damit er bei Bewusstsein bleibt." Tatsächlich erlitt der 65-Jährige zahlreiche Verletzungen ("Polytrauma"). Nach Einschätzung der wenig später eingetroffenen Notärztin bestand akute Lebensgefahr. Feuerwehreinsatzleiter Thomas Epp lobte ausdrücklich die Hilfe der Ersthelfer und die Übergabe an das vielköpfige Retterteam: "Das hat sehr gut geklappt." 90-minütige Sperrung der Artur-Ladebeck-Straße So konnten Notärztin und Rettungsdienst den Patienten so weit zu stabilisieren, dass die rund 30 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr den Patienten nicht mit größter Eile sondern möglichst schonend und entsprechend vorsichtig aus dem Autowrack befreien konnten. Dafür entfernten die Feuerwehrleute mit Hilfe von Schere und Spreizer die Türen und das Dach des deformierten Fahrzeugs. Die Retter hoben den Patienten nach knapp einer Stunde mit Hilfe eines "Spine-Boards" - eine spezielle Trage zum Schutz bei Wirbelsäulenverletzungen - aus dem Wagen, so dass der 65-Jährige ins Krankenhaus Gilead I gebracht werden konnte. Der Fahrer der Stadtbahn wurde von einem Psychologen-Team betreut, die Fahrgäste in der Bahn blieben nach Angabe von MoBiel alle unverletzt. Sie hatten die Bahn bereits vor Eintreffen der Rettungskräfte verlassen. Die Artur-Ladebeck-Straße blieb während der Rettungsarbeiten sowie der anschließenden Unfallaufnahme stadtauswärts auf Höhe der Straße Sandhagen bis 15.05 Uhr komplett gesperrt. Der Verkehr staute sich daraufhin auf beiden Seiten. Ersatzbusse bleiben stecken Die Stadtbahnlinie 1 konnte in dieser Zeit nur bis zur Obernstraße fahren und wendete dort. MoBiel verlängerte umgehend die Linie 135 und setzte Ersatzbusse ein. Durch die Sperrung der Strecke nach Brackwede und den langen Stau auf beiden Seiten kam es dennoch zu empfindlichen Verspätungen.

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