Türkei vor der Wahl :
Was der künftige Präsident anpacken muss

Von Michael Martens, Ankara
Lesezeit: 4 Min.
Menschen auf dem großen Basar in Istanbul
Am Sonntag wird in der Türkei gewählt: Der zukünftige türkische Präsident muss das Land durch schwierige Zeiten steuern. Doch die Wirtschaft hat Skeptiker bisher stets überrascht.

Werden Zwiebeln und Kartoffeln zu einer Bedrohung für die Pläne des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan? Leichter machen sie ihm das Leben jedenfalls nicht, denn die Preise für diese Grundnahrungsmittel sind in der Türkei stark in die Höhe geschnellt. Das führt gerade in jenem Teil der Wählerschaft zu Unzufriedenheit, auf den Erdogan und seine Regierungspartei AKP bei den Präsidenten- und Parlamentswahlen am Sonntag angewiesen sind. Die Preise variieren zwar je nach Landesteil, gestiegen sind sie aber überall. In Istanbul sogar um mehr als 200 Prozent binnen eines Monats (Zwiebeln) oder um fast das Doppelte (Kartoffeln). Auch Milch und Butter sind teurer geworden. Erdogans Konkurrent und möglicher Herausforderer in einer Stichwahl, Muharrem Ince, hat die Zwiebelkrise längst in seine Kampagne eingeflochten. Er sagt, die Preissteigerung zeuge von grundlegenden Fehlentwicklungen in der türkischen Wirtschaft.

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