Lohnt sich das Studium? :
So viel mehr Geld im Monat bringt ein Uni-Abschluss

Von Bastian Benrath
Lesezeit: 2 Min.
Büffeln lohnt sich: Wer sein Studium abschließt, verdient später mehr im Leben.
Lohnt sich ein höherer Bildungsabschluss wirklich? Der Nationale Bildungsbericht gibt darauf eine ziemlich eindeutige Antwort.

Sind die Kinder mit der Schule fertig, lautet die Frage häufig: Lohnt es sich, zu studieren? Vielleicht lieber doch nur eine Ausbildung – oder am besten: gleich Geld verdienen? Der am Freitag in Berlin vorgestellte Nationale Bildungsbericht gibt auf diese Fragen eine ziemlich eindeutige Antwort. Die Forscher unter Leitung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (Dipf) in Frankfurt haben unter anderem untersucht, wie viel mehr Geld im Monat ein höherer Bildungsabschluss bringt.

Das Ergebnis der Untersuchung ist deutlich: Akademiker, die einen Master oder einen höherwertigen Abschluss haben, verdienen im Durchschnitt über 1700 Euro brutto mehr im Monat als Menschen, die nur mit einem Abitur ins Arbeitsleben starten (siehe Grafik). Allein ein Bachelor bringt demnach schon über 1100 Euro mehr im Monat.

Das Geschlecht hat nach wie vor einen großen Einfluss

Schaut man sich die Monatseinkommen noch etwas genauer an, zeigt sich allerdings auch, dass das Geschlecht nach wie vor einen großen Einfluss darauf hat, wie viel Menschen in Deutschland verdienen. Während Männer mit Abitur, Fachabitur oder einer Berufsausbildung auf ein durchschnittliches Brutto von 2861 Euro kommen, sind es bei Frauen nur 1711 Euro. 

„Dies ist wesentlich eine Folge der Familiengründung und der damit einhergehenden, zum Teil noch immer erheblichen Reduktion von Berufserfahrung bei Frauen mit Kindern“, resümieren die Forscher und sprechen von einer „motherhood pay gap“ („Mutterschafts-Gehaltslücke“). Ein zumindest kleiner Trost für Frauen könnte aber sein, dass sich höhere Qualifikationen von Frauen besser bezahlt machen: Während Männer mit Masterabschluss 53,4 Prozent mehr verdienen als nur mit Abitur, sind es bei Frauen 61,2 Prozent mehr.

Ähnlich stark wie die Frage, ob man studiert, sollte den Nachwuchs die Frage beschäftigen, was man studiert – zumindest, wenn man viel verdienen will. Denn die Studie zeigt deutlich: Es gibt gravierende Gehaltsunterschiede zwischen den unterschiedlichen Studienfächern.

Mit Abstand am besten verdienen demnach Mediziner. Absolventen der Human- oder Zahnmedizin kamen zehn Jahre nach ihrem Uniabschluss auf ein Jahreseinkommen von im Median etwas mehr als 102.000 Euro. Unterdurchschnittlich verdienen hingegen Geistes- und Sozialwissenschaftler: Sie kommen nur auf ein Jahreseinkommen von 43.800 Euro.