Stadtforscher zu Enteignungen : „Abschreckung von Investoren ist genau das, was wir brauchen“
Lesezeit: 4 Min.
Herr Schipper, wie verfolgen Sie die Debatte über Enteignungen?
Teilweise mit einem Schmunzeln, zum Beispiel bei der Frage: Ist das nicht schon Sozialismus?
Ist diese Frage nicht berechtigt? Enteignungen wären ein bisher nie dagewesener Eingriff in den Markt.
Unabhängig davon, wie man zu diesem Instrument steht, finde ich bei dieser Frage die Geschichtsvergessenheit vieler Politiker interessant. Sie blenden aus, dass es auch in westlichen, kapitalistischen Ländern gemeinnützigen Wohnungsbau in großem Umfang gegeben hat. Ein Beispiel ist die Stadt Wien, wo sich über 50 Prozent der Wohnungen in der Hand von Genossenschaften und öffentlichen Wohnungsunternehmen befinden. Aber so weit muss man gar nicht weggehen.
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