Nach fünf Jahren :
FDP und Linke wollen Putin wieder zu G 8 einladen

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Sein bislang letzter G-8-Gipfel: Wladimir Putin 2013 im nordirischen Enniskillen.
Seit der Krim-Annexion ist Russland bei den Gipfeln nicht mehr erwünscht. Nun fordern ganz gegensätzliche Politiker, aus G 7 wieder G 8 zu machen. Es geht dabei auch um Syrien.

Politiker von FDP und Linken haben sich dafür ausgesprochen, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum G-7-Gipfel der führenden westlichen Industriestaaten im Juni nach Kanada einzuladen. „Wenn der Westen es wirklich ernst meint, mit Russland wieder in einen konstruktiven Dialog treten zu wollen, wäre jetzt die passende Gelegenheit. Aus G 7 sollte wieder G 8 werden“, sagte Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht der dpa.

Der FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff sprach von G 7 plus 1. „Es ist sinnvoll, den Dialog mit Russland zu verstetigen und besser zu strukturieren. Dafür wären die G 7 plus 1 das richtige Format“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion der dpa.

Seit 2014 ausgeschossen

Am Sonntag kommen im kanadischen Toronto zunächst die Außenminister der G 7 zu zweitägigen Beratungen zusammen. Das Gesprächsformat gibt es auf Spitzenebene seit 1975, später kamen Ministertreffen hinzu. Russland wurde 2014 wegen der Annexion der ukrainischen Krim nach zwölf Jahren Vollmitgliedschaft aus der Gruppe wieder ausgeschlossen.

Sowohl Wagenknecht als auch Lambsdorff sagten, man hätte schon zum Außenministertreffen den russischen Amtsinhaber Sergej Lawrow wieder einladen sollen. „Spätestens beim Gipfeltreffen muss Russland wieder mit am Tisch sitzen“, forderte Wagenknecht. „Denn Frieden in Europa und auch im Nahen Osten ist nur mit Russland möglich.“ Auch Lambsdorff würde es für sinnvoll halten, wenn Putin dabei wäre. „Wenn man sagt, Russland soll wieder dabei sein, dann gilt das selbstverständlich für alle Ebenen – auch für die Gipfeltreffen.“

Das Gipfeltreffen findet am 8. und 9. Juni im kanadischen Charlevoix statt.