Bluttat in in Barsinghausen :
Haftbefehl nach Tod einer Jugendlichen bei Hannover

Von Reinhard Bingener, Hannover
Lesezeit: 2 Min.
Fundort der Leiche: An der Grundschule in Barsinghausen wurden auch am Dienstag Blumen und Stofftiere abgelegt.
Der Verdächtige im Fall der getöteten Jugendlichen in Barsinghausen soll das Opfer erst in der Tatnacht kennengelernt haben. Ein Haftrichter ordnete Untersuchungshaft an.

Nach dem gewaltsamen Tod einer 16 Jahre alten Jugendlichen in Barsinghausen bei Hannover haben die Ermittler Haftbefehl gegen einen Verdächtigen erwirkt. „Nach intensiver Prüfung durch Ermittler der heute eingerichteten Mordkommission „Anna“ hat sich der Tatverdacht gegen den Mann erhärtet“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Hannover am Dienstag mit. Der Mann hat die Tat bislang nicht gestanden, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Zu den Hintergründen der Tat machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben. Ein Haftrichter ordnete Untersuchungshaft für den verdächtigen Deutsch-Dominikaner an. Zeugen hatten der Polizei Hinweise auf den Mann gegeben.

Der Verdächtige soll das Opfer erst in der Tatnacht kennengelernt haben. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand war es eine Zufallsbekanntschaft“, sagte Polizeisprecherin Kathrin Pfeiffer am Dienstag. Die junge Frau war am Sonntag von Spaziergängern blutüberströmt auf einer Wiese vor einer Grundschule gefunden worden. Die Ermittler sprechen von „massiver Gewalteinwirkung gegen den Kopf“, die bei der Obduktion des Opfers festgestellt worden sei. Die Polizei konnte schon am Montag die Festnahme eines Tatverdächtigen vermelden. Dabei handelt es sich um den 24 Jahre alten Mann, der in der Gegend wohnt.

Das Verbrechen hat in Barsinghausen auch deshalb zu großem Unbehagen geführt, weil sich erst im April und nur wenige hundert Meter entfernt vom Fundort der jungen Frau schon einmal ein Gewaltverbrechen ereignet hatte. Damals war eine 55 Jahre alte Frau tot in einem Entwässerungsgraben gefunden worden. Auch sie war durch Gewalteinwirkung zu Tode gekommen. Als weitere Parallele wird genannt, dass sich beide Taten am 17. des jeweiligen Monats ereigneten. Manche Bewohner fürchteten, hinter den beiden Verbrechen könnte womöglich ein Serientäter stehen.

Der Bürgermeister von Barsinghausen, Marc Lahmann (CDU) bezeichnete es als „erschreckend“, dass zwei Frauen „in einem so begrenzten Gebiet getötet wurden“. Die Polizei geht in ihren Ermittlungen einem möglichen Zusammenhang zwischen beiden Taten nach. Im Fall der getöteten Sechzehnjährigen ergab die Obduktion nach Behördenangaben allerdings keinerlei Hinweise auf ein Sexualdelikt. Im Fall der getöteten 55 Jahre alten Frau hatte es hingegen derartige Anhaltspunkte gegeben.