Kleinverlag Non Solo :
Ein anderes Italien

Von Anna Vollmer
Lesezeit: 3 Min.
Die Verlegerin Alessandra Ballesi-Hansen und die Schriftstellerin Igiaba Scego.
Der junge Freiburger Verlag Non Solo möchte deutsche Leser um neue italienische Stimmen bereichern. Und damit ein vielschichtigeres Bild des Landes zeigen.

„Blauäugigkeit? Idealismus? Mut?“ Die Verlegerin Alessandra Ballesi-Hansen und ihre Mitstreiterinnen lachen laut, als sie auf die Frage antworten, mit welcher Haltung sie ihre Arbeit vor drei Jahren aufgenommen haben. Denn es erfordert einiges an Optimismus, sich an eine Verlagsgründung zu wagen. Noch dazu eine, die erklärtermaßen eine Nische anspricht. Ballesi-Hansen, eine gebürtige Römerin, die seit Jahrzehnten in Freiburg lebt, wollte es trotzdem versuchen. Jahrelang arbeitete sie als Kultur- und Sprachdozentin an der Universität, gründete Vereine und organisierte Veranstaltungen, um den Deutschen die Vielfalt der italienischen Literatur näherzubringen. Dabei fielen ihr zwei Dinge auf: Die Leute kamen gern. Und: Viele der Schriftsteller, die sie vorstellen wollte, waren in Deutschland vollkommen unbekannt. Denn selbst etablierte interessante Stimmen erschienen oft nicht in deutscher Übersetzung. „Das Interesse der Leserinnen und Leser ist da, aber die Bücher gibt es noch nicht“, sagt Ballesi-Hansen. „Ich weiß nicht, warum das so ist.“

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