Abschied vom Musiksender :
Wir sagen auf Vivasehen!

Lesezeit: 6 Min.
Für die älteren von uns ergeben sogar die Frisuren irgendwie Sinn: Viva-Moderatoren Enie van de Meiklokjes und Tobias Schlegl
Viva tröstete uns bei Liebeskummer, lehrte uns tanzen und schlug erfolgreich unsere Eltern in die Flucht. Jetzt wird der Musiksender eingestellt. Die Redaktion erinnert sich.

Es war ein Sommer, in dem man sein Taschengeld für SMS (Stück 29 Cent) und Handyklingeltöne ausgab, der Crazy Frog war bereits durch sämtliche Klassenzimmer meiner Schule geschwirrt, und ich war verliebt. Ziemlich heftig, und das in einen gewissen Richard, was schön war, denn so hatte ich jemanden, an den ich denken konnte, wenn ich traurige Liebeslieder hörte (und eigentlich machte ich in diesem Sommer nichts anderes). Weniger schön: Richard, 18, hatte keine Ahnung, dass ich, 16, existierte, und dass ich tatsächlich mindestens so cool war wie er, denn ich kannte nicht nur das Franz-Ferdinand-Album, das einmal aus seiner Sporttasche ragte, ich konnte auch sämtliche Songs darauf mitsingen („Ich heiße Superfantastisch! Ich trinke Schampus mit Lachsfisch!“).

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