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Strenge Corona-Vorschriften: Landkreis sieht hohes Risiko in der Lüneburger Innenstadt

In der Pressekonferenz am Freitagnachmittag hat unter anderem der Landrat Jens Böther über die ab Montag geltenden Corona-Vorschriften informiert. Foto: t&w

In der Pressekonferenz am Freitagnachmittag hat unter anderem der Landrat Jens Böther über die ab Montag geltenden Corona-Vorschriften informiert. Foto: t&w

Lüneburg. Von Montag an gilt in der Lüneburger Innenstadt wochentags von 8 bis 20 Uhr eine Maskenpflicht. Das regelt eine Allgemeinverfügung, die der Landkreis Lüneburg mit dem Überschreiten des 7-Tage-Inzidenzwertes von 35 Fällen je 100 000 Einwohnern am Freitag erlassen hat. Der Geltungsbereich erstreckt sich vom Platz Am Sande bis zum Marktplatz sowie von der Neuen Sülze bis zur Straße Am Berge, die Pflicht gilt in allen Straßen in diesem Bereich. 

Grundsätzlich wird das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ab einem Inzidenzwert von 35 lediglich empfohlen. Da der Landkreis die Gefahrenlage in der Innenstadt jedoch als hoch einschätzt, hat er die Maskenpflicht bereits jetzt eingeführt. „So lange der Inzidenzwert im Landkreis über 35 liegt, bleibt die Maskenpflicht bestehen“, erklärte Lüneburgs Erster Kreisrat Jürgen Krumböhmer bei einer Pressekonferenz am Freitag. Maßgeblich sind die Zahlen, die das Landesgesundheitsamt auf seiner Internetseite veröffentlicht.

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Die 7-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 44,0

Am Sonnabend, 31. Oktober, liegt die Kennzahl bei 44, nachdem der Kreis am Freitag weitere 13 bestätigte Corona-Infektionen gemeldet hat. Damit steigt die Zahl der akuten Fälle auf 99. Seit Ausbruch der Pandemie sind im Kreis insgesamt 384 COVID-19-Erkrankungen registriert worden. Derzeit werden sieben Erkrankte stationär behandelt, zwei von ihnen müssen beatmet werden.

Auf die schnell steigende Zahl der Corona-Fälle hat auch das Städtische Klinikum in Lüneburg reagiert. Die Anzahl der Betten für Covid-19-Patienten ist von acht auf 24 erhöht worden, „untergebracht werden die Kranken in einer Station im Neubau an der Bögelstraße, die komplett vom restlichen Klinikum abgetrennt werden kann“, sagte der Leitende Oberarzt Frank Oppenheimer am Freitag.

Öffnung eines Testzentrums wird vorbereitet

Zudem bereitet das Klinikum gemeinsam mit dem Kreis die erneute Öffnung eines Testzentrums vor. Untersuchen lassen können sich dort Menschen ohne Krankheitssymptome, die als Kontaktpersonen unter Quarantäne stehen oder aus vom Corona-Virus betroffenen medizinischen Einrichtungen kommen. Voraussetzung ist, das Betroffene zuvor einen Termin am Bürgertelefon (04131-261000) vereinbart haben. Allerdings verweist Yvonne Hobro, Fachbereichsleiterin Soziales beim Kreis, darauf, „dass Kontaktpersonen auch bei einem negativen Testergebnis weiterhin unter Quarantäne stehen“. Menschen, die sich krank fühlten, müssten auch weiterhin ihren Hausarzt kontaktieren.

Unterdessen hat das Gesundheitsamt nach einer bestätigten Coronavirus-Infektion an der Grundschule Barendorf die Kinder des ersten Jahrgangs unter Quarantäne gestellt. Betroffen sind insgesamt drei Klassen.

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Gesundheitsamt arbeitet mit Hochdruck an der Kontakt-Nachverfolgung

Zudem arbeitet das Gesundheitsamt mit Hochdruck an der Nachverfolgung bestätigter Corona-Fälle im Zusammenhang mit Besuchen in Lüneburger Lokalen. Zu Ansteckungen durch infizierte Gäste kann es in folgenden Kneipen und Cafés gekommen sein:

Café Central, Schröderstraße, 19. und 20. Oktober in den Nachmittagsstunden.
Ente und Schallander, Am Stintmarkt, 23. Oktober ab 21 Uhr.
Capitol, Reichenbachstraße, 28. Oktober, zwischen 13 und 14 Uhr.

Dr. Marion Wunderlich, Leiterin des Lüneburger Gesundheitsamts, betont: „Die Betreiber haben nichts falsch gemacht. Allerdings sind die Kontaktformulare der Lokale nicht immer leserlich oder vollständig.“ Deshalb ihr Appell: „Wer sich dort in den genannten Zeiträumen aufgehalten hat und sich krank fühlt, sollte zu Hause bleiben und den Hausarzt kontaktieren.“

Und das aus gutem Grund: Die Nachverfolgung der Lüneburger Corona-Fälle hat laut Wunderlich ergeben, dass sich die meisten Menschen anstecken, weil Infizierte trotz Krankheitssymptomen zur Arbeit oder feiern gehen. Auch treiben Reiserückkehrer die Krankheitszahlen nach oben.

LZ

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