Liebe Leserin, lieber Leser, 2012 steckte die weltgrößte Elektronikkette Best Buy tief in der Krise. Auch etailment schrieb das damals. Stimmte ja auch. Best Buy war fast schon ein hoffnungsloser Fall. Zu lange hat das Management das Onlinegeschäft nicht ernst genug genommen. Dann die Kehrtwende. Gewaltige Anstrengungen. Omnichannel, Digitalisierung am PoS. Inzwischen steht die Kette wieder unter Strom, ist ein Hoffnungsträger, vielleicht sogar Vorbild. Sogar Amazon-Boss Jeff Bezos lobt die Kette. Aber nicht ganz uneigennützig. Außerdem verriet Bezos gerade erstmals die Zahl der PrIme-Kunden.

Amazon Fresh widerspricht Naschkatzen-Image: Bio-Eier sind Bestseller:

Amazon Fresh vor allem eine Nachschubstation für Naschkatzen? Das konnte man aus einer Umfrage unter 2000 Konsumenten der Marktforschungsagentur Mafowerk herauslesen. Süßwaren und Kaffee sind demnach die meistgekauften Lebensmittel-Kategorien, während Frisch-Warengruppen im Ranking nur hintere Ränge belegen. Amazon widerspricht nun gegenüber etailment: "Die meisten Einkäufe unserer Kunden enthalten frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Molkereiprodukte. Zu den am häufigsten gekauften Artikeln gehören Bio-Salatgurken, Bananen, Joghurtprodukte und Fruchtsäfte. Absoluter Bestseller sind Bio-Eier."

Rocket Internet verkauft Hello Fresh-Anteile:

Rocket Internet will einen Teil seiner Aktien am Kochboxenversender Hello Fresh verkaufen und dadurch mindestens 150 Millionen Euro erlösen. Die Anteile wurden schon gestern institutionellen Investoren über eine beschleunigte Platzierung angeboten. Der Anteil von Rocket Internet lag zuletzt bei rund 44 Prozent.

Zur Rose steigert Umsatz im ersten Quartal:

Die Apothekengruppe Zur Rose steigerte ihre Umsätze im 1. Quartal um rund 30 Prozent auf 297,6 Millionen Franken. Alleine im wichtigen deutschen Markt wuchs der Umsatz um 51,4 Prozent auf 169,9 Millionen Franken.

INTERNATIONAL

Amazon verkauft Fire TV-Glotze exklusiv mit Best Buy:

Amazon verkauft Fernseher in den USA nun auch als "Fire TV Edition". Fire TV und Alexa von Amazon sind in den Smart-TV dann integriert und man muss der Glotze nur noch zurufen: “Alexa, watch Westworld", erklärt Jeff Bezos via Twitter. Schon toll. Noch doller: Amazon verkauft die Geräte von Toshiba auch beim Elektronikriesen Best Buy im Laden. Die Fire TV Edition wird es nämlich exklusiv bei Best Buy geben sowie über Best Buy bei Amazon.com. Zum Dank lobt Jeff Bezos das einst dramatisch kriselnde Handelsunternehmen über den grünen Klee: "Über den Turnaround, der dort geschafft wurde, wird man noch lange Zeit schreiben und diskutieren." Best Buy kuschelt aber nicht erst seit heute mit dem Online-Riesen und diente sich schon 2017 als Showroom für Amazon-Gadgets an. 

Jeff Bezos verrät Zahl der Prime-Kunden:

In seinem jüngsten "Letter to shareholders" (pdf) hat Amazon-Boss Jeff Bezos erstmals die Zahl der Prime-Mitglieder verraten. Trommelwirbel. Weltweit sind es über 100 Millionen Prime-Kunden. Auch sonst ist der Brief wie immer mehr als lesenswert und bietet spannende Einsichten in die Gedankenwelt von Bezos und den Stand der Dinge beim Onlinehändler. 

Home Depot sucht über 1000 Tech-Experten:

Home Depot geht in den USA digital in die Vollen, will in den kommenden Jahren Milliarden Dollar in die digitale Entwicklung investieren und möglichst schnell über 1000 neue Mitarbeiter für seine Tech-Teams einstellen. Derzeit beschäftigt die Kette rund 2800 Mitarbeiter im Tech-Bereich, berichtet ReCode.

Walmart verteilt weitere Paket-Türme:

Walmart will seine überdimensionalen Paketstationen, genannt Pickup Tower, von derzeit 200 auf 500 weitere Filialen in den USA ausrollen. Die Automaten dienen für die Abholung von Online-Bestellungen (Demo-Video).

Adyen kassiert mächtig ab:

Die Payment-Plattform Adyen erwirtschaftete 2017 einen Jahresumsatz von 1,01 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von mehr als 350 Millionen Euro im Vergleich zu 2016. 2017 wickelte Adyen ein Zahlungsvolumen im Wert von 108 Milliarden Euro für Händler ab. Ein Anstieg von 63,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

TRENDS & FAKTEN

Generischer Browser von Amazon:

Eingängiger geht es kaum. In Indien hat Amazon einen eigenen Browser für Android-Handys auf den Markt gebracht. Der Name: Internet.

Snapchat bietet "Shoppable AR":

Die App Snapchat mausert sich mehr und mehr zu Shopping-App. Adidas und Coty gehören zu den ersten Werbungtreibenden, die einen “Call to action”-Button, beispielsweise mit "Shop now"-Aufruf, zu ihrem gesponserten Filter (Face Lens) hinzufügen. Der Nutzer muss dann für den Einkauf Snapchat nicht mehr verlassen. "Shoppable AR" nennt Snapchat das neue Feature, das zunächst in den USA und UK eingesetzt wird.

Zahl des Tages:

Der Handelsverbands Deutschland (HDE) erwartet nach seiner Branchenumfrage für den Onlinehandel ein Umsatzplus von rund 10 Prozent auf 53,4 Milliarden Euro. Der Einzelhandel soll laut HDE 2018 um 2 Prozent wachsen, inflationsbereinigt um 0,5 Prozent auf 523 Milliarden Euro. In Worten: Stillstand.

Beliebtester Beitrag am Vortag:

Wo anderswo noch nicht einmal eine Warenwirtschaft eingesetzt wird, zeigen zwei mittelständische Händler, wie hervorragend ein Unternehmen im digitalen Zeitalter existieren kann. Wenn man offen ist zum Ausprobieren und die Mitarbeiter einbindet.

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