Die R+V Versicherung hat sich das Thema Digitalisierung verstärkt auf die Fahne geschrieben. Dazu hatte der Versicherer Anfang 2018 sogar einen eigenen Bereich geschaffen. Seither leitet Alexander Dechent die digitale Abteilung als Chief Digital Officer. Ein wichtiger Punkt auf der Agenda ist die Zusammenarbeit mit den Volks- und Raiffeisenbanken. Diese soll weiter vertieft werden.

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Für einen großen Schritt nach vorne könnte dabei der Start eines eigenen Maklers sorgen. Denn der Wiesbadener Versicherer hat einen eigenen Versicherungsmakler gegründet. Dieser trägt den Namen "Wilhelm". Namensgeber ist Friedrich Wilhelm Raiffeisen, einer der Gründer der Volksbanken.

Dass Versicherer einen eigenen Makler halten, ist nicht ganz neu. So gehört beispielsweise der Versicherungsmakler Verticus Finanzmanagement AG aus Hürth zur HanseMerkur-Gruppe. Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) hat sogar einen eigen Digitalmakler. Anfang 2017 hatte der Stuttgarter Konzern das Insurtech Treefin geschluckt und zum Makler gemacht.

Clark soll R+V helfen

Einen ähnlichen Weg möchte die R+V nun gehen. Dazu hat sich der Versicherer die Hilfe vom Online-Makler Clark ins Boot geholt. Dieser arbeitet seit Mitte 2017 mit diversen Bankhäusern und einem Versicherer zusammen. Zu den Kooperationspartnern zählen unter anderem die genossenschaftliche Direktbank PSD Bank Hannover, der Direktbank N26, der niederländischen Direktbankmarke NIBC Direct, der Deutschen Kreditbank AG (DKB) sowie der Versicherungskammer zusammen.

Der Ansatz der Zusammenarbeit ist simpel. Die Kunden der Partner können die Technik aus dem Hause Clark nutzen. Das heißt, dass die Bankkonten der Kunden mit einem Robo-Advisor verknüpft werden können. Anschließend sollen sämtliche Tarife der Kunden aufgelistet und durchleuchtet werden. Daraufhin erhalten Kunden eine Empfehlung des Robo-Advisors und sollen sich dann den verbesserten Schutz auswählen können.

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Bei der R+V solle die neue Technik bei insgesamt 13 Volks- und Raiffeisenbanken sowie zwei PSD Banken getestet werden. Das berichtet das "Handelsblatt". Dieser Test solle bis in den Sommer 2019 andauern. Dann werde der Versicherer "entscheiden, ob der digitale Makler ausgerollt werden solle", zitiert das Blatt Dieter Jurgeit, Verbandspräsident der PSD Banken. Ob bei dem Test oder in Zukunft auch die Kontobewegungen der Kunden durchleuchtet werden sollen, ist indes nicht bekannt.

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