Die Muun-Gründer Vincent Brass (links) und Frederic Böert wollen voerst nicht erneut gründen.
Die Muun-Gründer Vincent Brass (links) und Frederic Böert wollen voerst nicht erneut gründen.

Der insolvente Matratzen-Onlinehändler Muun hat den Besitzer gewechselt. Die niedersächsische Matrazzo GmbH hat das Startup aus Berlin aufgekauft, wie Muun-Gründer Vincent Brass Gründerszene mitteilte. Zum Kaufpreis äußerte er sich nicht.

Muun hatte im August 2018 nach vier Jahren Geschäftstätigkeit Insolvenz angemeldet. Als Grund gab Brass an, man habe zu viel Geld in die Forschung gesteckt. Das Startup wollte eine individuell anpassbare Matratze entwickeln. Schon damals sprach der Gründer von „vielen Kaufinteressenten“. 

Auch mit der heutigen Käuferin sei man bereits zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung in Gesprächen gewesen. Zur tatsächlichen Übernahme sei es aber erst Anfang Januar dieses Jahres gekommen. Matrazzo werde die Marke Muun unverändert fortführen. So werde sich am Produktportfolio – Matratzen, Bettgestelle, Lattenroste und Bettenzubehör – sowie am Markenauftritt nichts ändern. Auch der stationäre Muun-Laden in Berlin werde wieder geöffnet, heißt es.

Einzig das Personal wechselt: Alle ehemaligen Muun-Mitarbeiter, zu Hochzeiten sollen es 20 gewesen sein, hätten bereits neue Stellen gefunden, sagt Brass. Stattdessen übernähmen Matrazzo-Mitarbeiter nun die Aufgaben im Unternehmen. Auch Brass und sein Mitgründer sind nicht mehr dabei. Was sie nun machen werden, verriet Brass nicht – neu gründen wollten beide aber erst einmal nicht. 

Matrazzo-Geschäftsführer Sven Töpfer kommt aus der Startup-Szene: Er leitete bis 2016 den Parfumhändler Flaconi. Seit 2016 bietet die Firma Matrazzo in ihrem Onlineshop Matratzen und Bettwäsche an, dabei bewegt sie sich im Vergleich zu anderen Matratzen-Onlinehändlern im Niedrigpreissegment. Eine Schlafunterlage der Größe 140 mal 200 Zentimeter kostet rund 340 Euro. Zum Vergleich: Eine Muun-Matratze desselben Formats kostet 790 Euro. 

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Bild: Muun