Die deutschen Kohlekraftwerke in der sogenannten Sicherheitsreserve mussten noch nie aktiviert werden. Dennoch erhalten die Betreiber in den Jahren 2017 und 2018 voraussichtlich 234 Millionen Euro, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag hervorgeht, aus der die Frankfurter Rundschau zitiert. Dort heißt es: "Die in Sicherheitsbereitschaft befindlichen Kohlekraftwerke wurden noch nicht angefordert."

Die schwarz-rote Koalition hatte 2016 entschieden, aus Gründen des Klimaschutzes nach und nach acht Kraftwerksblöcke abzuschalten, sie aber für eine Notfallversorgung in Bereitschaft zu lassen. Sie müssen innerhalb von zehn Tagen wieder einsatzbereit sein. Dafür erhielten die Betreiber laut dem Bundeswirtschaftsministerium im vergangenen Jahr 85 Millionen und in diesem Jahr 149 Millionen Euro. Diese Summen werden über die Netzentgelte auf die Stromverbraucher umgelegt.

Im Oktober 2016 wurde das Kohlekraftwerk Buschhaus bei Helmstedt vorläufig stillgelegt, im Oktober 2017 folgten zwei Blöcke des Kraftwerks Frimmersdorf in Grevenbroich. Weitere werden folgen. Mit der schrittweisen Stilllegung soll bis 2020 der Ausstoß von bis zu 12,5 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. Nach vier Jahren in Reserve werden die Kraftwerksblöcke dann endgültig stillgelegt.