Russland-Affäre :
Trump will Bericht zu FBI-Verfehlungen veröffentlichen

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Will sein Okay geben: Amerikas Praesident Donald Trump (hier am Donnerstag beim Einsteigen in die Air Force One).
Donald Trump will der Veröffentlichung eines geheimen Berichts über FBI-Ermittlungen in der Russland-Affäre zustimmen. Vordergründig gerät dadurch das FBI unter Druck. Doch Kritiker erkennen andere Motive hinter der Entscheidung.

Amerikas Präsident Donald Trump wird voraussichtlich am Freitag der Veröffentlichung eines umstrittenen Papiers zustimmen, das angebliche Verfehlungen in den Ermittlungen zur Russland-Affäre anprangert. „Der Präsident ist damit einverstanden“, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Trump setzt sich damit über die massiven Einwände der amerikanischen Bundespolizei FBI und des Justizministeriums hinweg.

Er gehe nicht davon aus, dass es in dem Memo „irgendwelche Schwärzungen geben wird“, sagte der Regierungsvertreter weiter. Nach der Veröffentlichung liege die Angelegenheit in den Händen des Kongresses.

In dem vierseitigen Bericht des republikanischen Abgeordneten Devin Nunes geht es laut Medienberichten unter anderem darum, wie das FBI die Genehmigung erhielt, die Internetkommunikation von Trumps Wahlkampfberater Carter Page zu überwachen. Page hatte enge Kontakte nach Russland. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, sagte, es gebe „legitime Fragen“, ob mit der Überwachung die Bürgerrechte verletzt worden seien.

Die oppositionellen Demokraten kritisieren den Geheimbericht als verzerrt und politisch motiviert. Sie vermuten, dass damit die Untersuchungen von Sonderermittler Robert Mueller diskreditiert werden sollen – und zwar zu einem Zeitpunkt, in dem Mueller den Präsidenten zur Russland-Affäre vernehmen will. Der Opposition zufolge soll das Memo zudem Vizejustizminister Rod Rosenstein in Verruf bringen, der den früheren FBI-Direktor Mueller im Mai als Sonderermittler eingesetzt hatte.

Das Justizministerium und das FBI sind jedoch grundsätzlich gegen die Veröffentlichung, da das Memo auf als streng geheim eingestuften Informationen basiert. Die Bundespolizei erklärte am Mittwoch zudem, das Memo lasse wesentliche Fakten aus, was „die Genauigkeit des Papiers wesentlich beeinflusst“.