Fastnachtsumzug in Eppingen : Polizei sucht zwei verkleidete Hexen wegen Körperverletzung
Nach dem Unfall bei einem Fastnachtsumzug in Eppingen nahe Heilbronn mit einer schwer verletzten 18-Jährigen sucht die Polizei zwei als Hexen verkleidete Personen. Gegen sie werde wegen fahrlässiger Körperverletzung und möglicher unterlassener Hilfeleistung ermittelt, sagte Polizeisprecher Achim Küller am Montag in Heilbronn. Die eine Hexe einer Gastzunft soll eine 18 Jahre alte Zuschauerin des Nachtumzugs über einen Hexenkessel mit brühend heißem Wasser gehalten haben. Die andere Hexe habe den Kessel geöffnet. Dabei gerieten die Beine der Frau bis zu den Kniekehlen ins Wasser. Die Hexen sollen sie nach dem Unfall mit schweren Verbrühungen zurückgelassen haben. Die junge Frau wurde in eine Spezialklinik gebracht.
Nach einem Bericht der „Heilbronner Stimme“ stand der Kessel auf einer Feuerstelle. Zu klären sei demnach auch die Frage, ob es sich dabei um einen Scherz gehandelt habe. Eppingens Oberbürgermeister Klaus Holaschke (parteilos) sagte dem Blatt: „So etwas darf nicht passieren.“ Der Vorfall werde an diesem Montag im Rathaus aufgearbeitet.
Bei dem Umzug verkleiden sich die Teilnehmer als Hexen, Hunderte Menschen nehmen daran teil. Wie der Verein „Hexenzunft Eppingen“ auf seiner Internetseite schreibt, findet der Nachtumzug seit 2003 am Samstag vor dem „Fasnetswochenende“ statt. Daran beteiligen sich Gruppen aus dem In- und Ausland.