Macron besucht Korsika :
Auf der Insel der Separatisten

Von Michaela Wiegel, Paris
Lesezeit: 3 Min.
Demonstranten in Ajaccio forderten am Samstag vor Macrons Besuch mehr Eigenständigkeit für Korsika.
Präsident Macron will heute in einer Rede auf Korsika darlegen, wie er sich das künftige Verhältnis zwischen Paris und der Insel vorstellt. Die Stimmung ist schon aufgeheizt.

Die Erwartungen an den ersten Besuch des französischen Präsidenten auf der Mittelmeerinsel Korsika sind hoch. Jean-Guy Talamoni, der Wortführer der Unabhängigkeitsbewegung „Corsica libera“, spricht von einer „einzigartigen Chance, die korsische Frage zu lösen“. In der Zeitung „Le Monde“ legte er am Montag dar, dass die Debatte über die Unabhängigkeit „im nächsten Jahrzehnt nicht auf der Tagesordnung steht“. Das ist für den Verfechter eines freien Korsikas ein bedeutendes Zugeständnis, scharte er doch jahrzehntelang die Unabhängigkeitskämpfer um sich. Doch seit er dem korsischen Regionalparlament im Bündnis „Per a Corsica“ vorsteht, wirbt Talamoni lieber für eine Stärkung der Autonomierechte einer Insel, die „mehr ist als nur eine administrative Einheit“.

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