Gabriel in Israel :
Männer in unterschiedlichen Welten

Von Majid Sattar, Jochen Stahnke, Jerusalem, Ramallah
Lesezeit: 6 Min.
Nüchternes Verhältnis: Gabriel bei seinem Gespräch mit Netanjahu in Jerusalem.
Bei Gabriels Besuch in Israel wirkt der Eklat des letzten Jahres noch nach. Netanjahu plant ohnehin längst mit einer anderen Realität, als es die Europäer tun.

Benjamin Netanjahu ist, wenn man seine Amtszeiten zusammenzählt, genauso so lange Ministerpräsident wie Angela Merkel Bundeskanzlerin. Er weiß also genau, was er tut, wenn er nach einem Gespräch mit Sigmar Gabriel vor die Presse tritt und nüchtern sagt: „Es ist immer eine Gelegenheit, mit Vertretern der deutschen Regierung zu sprechen.“ Er habe gerade erst „Angela“ in Davos getroffen. Kein „lieber Sigmar“. Kein „mein lieber Freund“. Keine der Formeln, die heute üblich sind, um gute politische und persönliche Beziehungen zu dokumentieren. Der Nachholtermin des deutschen Außenministers beim israelischen Ministerpräsidenten hat in jeder Hinsicht etwas Pflichtgemäßes.

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