So viel CO2 lässt sich mit Elektromobilität sparen

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Anwil BLSo viel CO2 lässt sich mit Elektromobilität sparen

Während fünf Tagen stellte die Baselbieter Kleingemeinde Anwil im Rahmen eines Experiments des Energieversorgers EBL auf Elektromobilität um. Jetzt liegt die Energiebilanz vor.

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Für das Experiment Anwil haben vergangene Woche 142 Freiwillige aus dem Oberbaselbieter Dorf ihr Benzin- oder Dieselfahrzeuge gegen ein Elektromobil getauscht. Der Baselbieter Energieversorger Elektra Baselland (EBL) wollte damit aufzeigen, dass sich die zukünftige Energiestrategie schon heute im Alltag realisieren lässt.

Zur Freude aller Beteiligten war das Experiment ein voller Erfolg. «Wir haben die technische und organisatorische Integration der Elektromobiliät erfolgreich geprobt», freut sich Tobias Andrist, CEO der EBL. Und das ist die Energiebilanz des einwöchigen Experiments:

142 Elektrofahrzeuge waren während einer Woche unterwegs. Neben 97 E-Autos stellten Dritte den Teilnehmern des Experiments 25 E-Bikes und 5 E-Motorräder zur Verfügung. Auch ein elektrisch betriebener Müllkipper war für die Gemeinde im Einsatz. Elf Ammeler besitzen bereits ein E-Auto. Alle Fahrzeuge zusammen legten am Ende der Woche eine Strecke von 27'341 Kilometern zurück.

3,8 Tonnen CO2 konnten durch das Umsteigen auf Elektromobilität gespart werden. Aufs Jahr hochgerechnet würden 880 Tonnen CO2-Emmissionen eingespart werden. Das lohnte sich auch finanziell: Abzüglich der Stromkosten würden 320'000 Franken für Benzin und Diesel gespart.

8,5 Prozent mehr Strom brauchte das Laden der 142 Elektrofahrzeuge. «Das Stromnetz der EBL blieb während dem Experiment stabil und wir sind bereit für den Umstieg auf Elektromobilität», erklärt Marcel Corpataux, Projektleiter E-Mobility bei der EBL. Dank dem sonnigen Wetter konnte der Strombedarf mit 27 Photovoltaik-Anlagen durch erneuerbare Energie gedeckt werden.

68% Energie sparte die Familie Santoro im Wettbewerb «Smart Home Challenge» ein. Im Wettbewerb traten zwei Familien gegeneinander an. Der Sieg fiel knapp aus, denn die Familie Baumgartner kam mit 65% gesparter Energie auf Platz zwei. Beide Familien dürfen ihre smarten Energie-Installationen nun behalten.

Der Erfolg in der kleinen Gemeinde Anwil bedeute aber nicht, dass das Experiment auch in grösseren Gemeinden umsetzbar wäre: «Die Beschaffung und die Koordination der Elektrofahrzeuge stellt einen erheblichen Aufwand dar. Für eine grosse Gemeinde wäre es wohl nicht möglich, genügend E-Fahrzeuge aufzubringen», erklärt Andrist. An der Leistungsfähigkeit des Stromnetzes würde es nicht scheitern.

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