Dieselfonds :
Deutsche Autohersteller zahlen mehr für saubere Luft

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Wie saniert man alte Diesel-Motoren?
Ausländische Autobauer wollen nicht in den deutschen Fonds für saubere Luft einzahlen. Jetzt übernehmen VW, Daimler und BMW den Anteil. Gleichzeitig werden immer weniger Diesel-Autos verkauft.

Angesichts der anhaltenden Weigerung ausländischer Anbieter zahlen die deutschen Autokonzerne nun doch mehr Geld in einen Fonds für saubere Luft in Städten ein. Volkswagen, Daimler und BMW übernehmen den für die gesamte Autobranche vorgesehenen Anteil von 250 Millionen Euro komplett. Das teilte der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Christian Schmidt (CSU) am Freitag nach einem Gespräch mit den Vorstandschefs der drei Konzerne mit. Dies sei ein „wichtiger, verantwortungsvoller Schritt“. Über die Einigung hatte zuvor das Magazin „Der Spiegel“ berichtet.

Mit der Zusage der drei deutschen Hersteller kommt der vom Bund ins Leben gerufene Förderfonds für kommunale Maßnahmen gegen zu viele Diesel-Abgase nun auf das volle Volumen von einer Milliarde Euro. Die Bundesregierung hatte 750 Millionen Euro zugesagt. Mit ausländischen Autoherstellern solle weiter über ein Engagement bei Maßnahmen für bessere Luft gesprochen werden, teilte das Verkehrsministerium mit.

Gleichzeitig hat sich der Absatzrückgang von Dieselautos in Deutschland zu Jahresanfang fortgesetzt. Der Diesel-Absatz sei im Januar binnen Jahresfrist um 17 Prozent gesunken, sagte eine mit den Pkw-Zulassungen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag. Insgesamt stieg die Autonachfrage jedoch. Die Pkw-Zulassungen legten den Angaben des Insiders im Januar um etwa zwölf Prozent auf 270.000 Fahrzeuge zu. Autos mit Selbstzünder verkaufen sich seit Monaten wegen der drohenden Fahrverbote schlecht. Dagegen zieht der Anteil an Benzinern kräftig an.

Zum Jahresauftakt hatten mehrere Autohersteller ihre Eintauschprämien für ältere Diesel-Autos reduziert oder gestrichen. Nach der regelmäßigen Rabattstudie des CAR-Center der Universität Duisburg-Essen haben gleich sieben Importeure – Fiat, Alfa Romeo, Honda, Hyundai, Kia, Jeep und Peugeot – im Januar ihre entsprechenden Programme beendet. Ford habe seinen mit einer Garantie verbundenen „Umweltbonus“ in der Höhe zurückgefahren. Das allgemeine Rabattniveau sei im Vergleich zum Jahresende deutlich zurückgegangen, teilte Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer mit. Es lag aber immer noch deutlich über dem Vorjahresmonat. Es sehe ganz danach aus, dass sich bei den Autobauern eine „gewisse Müdigkeit im Verschrottungsrennen“ eingestellt habe. Auch die Eigenzulassungenund die über Internet-Plattformen angebotenen Preisvorteile seien rückläufig.

Trotz allem verkauften deutsche Hersteller im Januar deutlich mehr Fahrzeuge als im Vorjahresmonat. Gut 269.000 Wagen wurden neu zugelassen, was einem Plus von etwa zwölf Prozent entspricht, wie der Verband der Automobilindustrie am Freitag in Berlin mitteilte.