Putin verordnet Teilabzug aus Syrien

Wladimir Putin trifft Baschar al-Assad in Syrien

Der russische Präsident Wladimir Putin reiste überraschend nach Syrien. Dort traf er den syrischen Staatschef Baschar al-Assad. Der Kreml-Chef kündigte den Teilabzug der russischen Armee aus dem Krisenstaat an, berichtet Kommersant.

Putin reiste am heutigen Montag zur Luftwaffenbasis Hmeimim in der syrischen Provinz Latakia. „Ich weise den Verteidigungsminister und den Generalstabschef an, den Rückzug der russischen Truppen in ihre permanenten Stützpunkte durchzuführen“, erklärte Russlands Regierungschef.

Jedoch betonte Putin, dass nicht von einem vollständigen Rückzug gesprochen werden könne. „Ich habe entschieden, dass ein bedeutender Teil des russischen Militärkontingents in Syrien nach Russland zurückkehrt.“ Gemeinsam mit den syrischen Streitkräften sei es gelungen, die „effizienteste Gruppe internationaler Terroristen“ in die Schranken zu weisen.

Der russische Präsident rechnet weiterhin mit möglichen Angriffen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). In diesem Fall wolle die russische Armee mit voller Kraft zurückschlagen. „Wenn die Terroristen noch einmal ihr Haupt erheben sollten, werden wir sie mit einer Macht schlagen, die sie noch nicht erlebt haben.“

In seiner Rede wandte sich Putin an die russischen Soldaten. „Ihr kehrt als Sieger nach Hause zu euren Verwandten, Eltern, Frauen, Kindern und Freunden zurück. Die Heimat wartet auf euch.“

Verteidigungsministerium meldet Sieg über IS

Das russische Verteidigungsministerium hatte am Mittwoch erklärt, dass der IS in Syrien eine „vollständige Niederlage“ erlitten habe. Mit einem Großangriff in der syrischen Provinz Deir ez-Zor sei die letzte Bastion der Terroristen in die Brüche gegangen. „Mission erfüllt“, erklärte die russische Botschaft in Großbritannien via Twitter.

Der russische Militäreinsatz als Schutzmacht der syrischen Regierung begann im September 2015. Mit zahlreichen Luftangriffen unterstützte Moskau die syrische Armee. Im November hatte Putin den syrischen Machthaber nach Sotschi eingeladen. Damals sei über ein mögliches Ende der russischen Intervention gesprochen worden, berichtet Spiegel Online.

Staatsbesuch in Ägypten und der Türkei

Später am Montag traf Putin in Kairo ein, um mit seinem ägyptischen Amtskollegen Abd al-Fattah as-Sisi zu sprechen. Zu den wichtigsten Themen zählte die Sicherheit im Nahen Osten.

Ebenfalls wird Wladimir Putin heute in Ankara erwartet, wo er auf seinen türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdoğan trifft. Dort soll das Thema Syrien zur Sprache kommen, aber auch der jüngste Konflikt um die geplante Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem. Der türkische Staatschef hatte zuvor Israel als „Terrorstaat“ bezeichnet.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Titelbild: kremlin.ru (CC BY 4.0)