Sonnenbrille

A–Z Noch dem ödesten, verschlafensten Gesicht kann sie einen Hauch von Glamour und Geheimnis verschaffen. Unser Wochenlexikon rückt die Sonnenbrille ins rechte Licht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2018
Sonnenbrille

Foto: Bettmann/Getty Images

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Appeasement Als Willy Brandt und Leonid Breschnew sich nach Abschluss der Ostverträge 1971 mit Sonnenbrille zeigten, verliehen sie der Entspannungspolitik Ausdruck. In der BRD kritisierte man die schwache Appeasement-Strategie.

Cool wollte John F. Kennedy wirken. Berlusconi entschuldigte seine Sonnenbrille mit Augenleiden, Putin muss nichts erklären: Er ist ganz Mann. Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi, mangelnder Härte gänzlich unverdächtig, schirmte sich in den 42 Jahren, die er das Land beherrschte (Tonton Macoute), zunehmend hinter XXL-Gläsern ab.

Auch Joschka Fischer stand kein Kuschelkurs im Sinn bei seiner Bundestagsrede 1983. Sein sonnenbebrilltes Gesicht strahlte kecken Stolz über die vermeintliche, zur Schau gestellte Unkonventionalit