Ab 2018 Korschenbroich erhält den ersten Urnen-Park

Korschenbroich · Eine neue Bestattungsform für den Waldfriedhof ist in Vorbereitung: Ab 2018 gibt es 100 Urnenplätze, die Pflege übernimmt ein Gärtner.

 In Gladbach wurde bereits 2013 ein "Memoriam Garten" eröffnet. Eine vergleichbare Anlage soll jetzt in Korschenbroich eingerichtet werden.

In Gladbach wurde bereits 2013 ein "Memoriam Garten" eröffnet. Eine vergleichbare Anlage soll jetzt in Korschenbroich eingerichtet werden.

Foto: I. Raupold

Wer künftig seine Angehörigen in einem Urnen-Park beisetzen möchte, der hat dazu bald auch auf dem Waldfriedhof die Möglichkeit. Die rechtliche Basis dazu schaffte jetzt der "Gemeinsame Betriebsausschuss Stadtpflege und Abwasser" in seiner jüngsten Sitzung. Er hatte die eigens dafür von der Stadt aktualisierte Friedhofssatzung verabschiedet. Jetzt muss nur noch der Rat in seiner Sitzung am Dienstag der einstimmigen Empfehlung zustimmen. Mit dem entsprechenden Vorlauf soll der Urnen-Park dann spätestens im September 2018 geweiht werden.

Bereits im Mai hatte der Korschenbroicher Friedhofsgärtner Peter Fragen der Politik sein Konzept vorgestellt. Die von der Stadtverwaltung eingeleitete Interessensbekundungsvergabe ist abgeschlossen. Damit ist der Weg frei für Fragens Idee. Er will die erste gartenbetreute Urnengemeinschaftsgrabstätte im Stadtgebiet anlegen. Vorgesehen sind insgesamt 100 Grabstellen, aufgeteilt in Urnen-Reihengräber mit Steinplatte und Urnen-Wahlpartnergräber mit Holzkreuz.

Ziel seines Modells sind gepflegte Gemeinschaftsgrabstätten als Alternative zu anonymen oder pflegefreien Angeboten. Bei seiner Präsentation im Mai hatte Fragen für diese Form der Urnengräber geworben: "Der Friedhof wird optisch aufgewertet und die Stadtverwaltung hat weniger Pflegeaufwand."

Peter Fragen versteht sein Geschäftsmodell als Ergänzung zu den bereits von der Stadt Korschenbroich angebotenen, pflegefreien Urnenstelen, Kolumbarien, Baumbestattungen und Rasengräbern.

Der angedachte Urnen-Park lässt sich mit einem Memoriam-Garten - also mit einem sogenannten Garten der Erinnerung wie auf dem Hauptfriedhof in Mönchengladbach - vergleichen. Zur Vorgehensweise: Der Gärtner geht in Vorleistung und übernimmt damit auch die Investitionskosten für Wege und Bepflanzung. Fragen spricht hier zunächst von rund 20.000 Euro. Er will den Urnen-Park in zwei Abschnitten umsetzen. "Sobald der Stadtrat entschieden hat, werde ich mich um die Gestaltung der Wege kümmern", erklärte Fragen gestern. Im Frühjahr werden dann die Anordnung der Urnengräber und die Bepflanzung folgen.

Für den Urnen-Park müssen keine neuen Flächen erschlossen werden. Laut Stadtpflege-Chef Thomas Kochs ist die Fläche 113 Quadratmeter groß. Neu hingegen sind die vertraglichen Bedingungen: Nicht der Eigenbetrieb "Stadtpflege", sondern der Friedhofsgärtner ist Vertragspartner des Nutzungsberechtigten. Und das für die komplette Liegezeit von 25 Jahren.

Ulrich Afflerbach (SPD) lobte die Ergänzung zu den bisherigen Bestattungsformen: Er sprach von einem "guten Zusatzangebot": "So haben die Angehörigen die Gewissheit, dass ihre Grabstätte in guten Händen ist." Und Christian Külbs (Aktive) lobte: "Die Flexibilität der Stadt ist anzuerkennen." Er verbindet mit der Neuerung auch die Hoffnung, dass die Bestattungszahlen stadtweit stabil bleiben. Für Jochen Andretzky (Grüne) steht fest: "Durch den neuen Urnen-Park wird die Attraktivität des Korschenbroicher Waldfriedhofes gesteigert."

(NGZ)
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