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"Steuerzahler-Gedenktag" Deutsche arbeiten erst ab 19. Juli fürs eigene Konto

Die Steuerzahler verdienen rein rechnerisch erst ab heute Nacht wirklich Geld. Alle Einnahmen sind bis jetzt für Steuern und Abgaben draufgegangen.
Bankautomat

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Foto: Holger Hollemann/ picture alliance / Holger Hollem

Deutschlands Steuer- und Beitragszahler arbeiten in diesem Jahr nach Berechnungen des Steuerzahlerbundes so lange wie noch nie für die Staatskassen. Erst von diesem Mittwochmorgen an, exakt ab 3.27 Uhr, erwirtschafteten Bürger und Unternehmen - rein rechnerisch - Einkommen für den eigenen Geldbeutel.

Der sogenannte Steuerzahler-Gedenktag hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr weiter nach hinten verschoben. Im vergangenen Jahr fiel dieser Tag auf den 16. Juli.

Die "volkswirtschaftliche Einkommensbelastungsquote" werde im Jahr 2017 bei voraussichtlich 54,6 Prozent liegen. Von jedem verdienten Euro blieben also nur 45,4 Cent übrig, erklärte der Verband weiter.

Der bei Ökonomen umstrittene "Steuerzahler-Gedenktag" ist ein Rechenbeispiel. Er soll verdeutlichen, wie lange die Bürger eigentlich ohne Gehalt arbeiten, wenn man zunächst alle Steuern und Abgaben von ihrem Lohn abziehen würde.

Kritiker verweisen darauf, dass Beitragszahler von Sozialkassen auch Gegenleistungen erhalten. Mit Steuereinnahmen würden zudem Bildung, Sicherheit, Verteidigung, Kinderbetreuung oder Straßenbau finanziert.

hej/dpa-AFX